Rosenmontag:AfD-Zwerge, Schildkröten-Merkel und Walzen-Trump

Für die Motivwagen in Köln und Mainz gibt es in diesem Jahr besonders viel Karikatur-Stoff aus der Politik. Spott gibt es vor allem für die langwierige Regierungsbildung in Berlin.

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Trump, Kim Jong Un, Diesel-Skandal und Bundestagswahl: Im vergangenen Jahr ist viel passiert. So viel, dass man gar nicht daran vorbeikomme, es zu karikieren, sagte der Zugleiter des Kölner Rosenmontagumszugs Alex Dieper. Deswegen sind die diesjährigen Motivwagen auch ganz besonders politisch. Ein Lieblingsthema der Karnevalisten: die Verhandlungen über eine weitere große Koalition. In Köln wird daraus die "Große Kollision" auf dem Spielplatz mit Merkel und Schulz auf der Schaukel. Das tut schon beim Zusehen weh - mag der eine oder andere wohl auch bei den Groko-Verhandlungen gedacht haben.

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Auch in Mainz wird es für den SPD-Chef Schulz schmerzhaft. Als Rohrkrepierer in einer zerborstenen Kanone bleibt er stecken und muss auf einen majestätischen Flug in den Himmel verzichten.

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Merkel bewegt sich in Mainz genau so wenig vom Fleck und wird zur Schildkröte. Denen wird ja nachgesagt, dass sie mehr als 100 Jahre Weltgeschehen stoisch über sich ergehen lassen können und sich von keiner noch so großen Hektik aus der Ruhe bringen lassen. Nur ihr Blick und die vierfachen Tränensäcke sehen aus, als hätte sie gerade eine hundertjährige Koalitionsverhandlung hinter sich.

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Auch US-Präsident Donald Trump ist, wie schon im vergangenen Jahr, ein großes Thema. Damals ließen die Wagenbauer Trump die Freiheitsstatur vergewaltigen, auch diesmal malträtiert er eine amerikanische Symbolfigur: Uncle Sam, den die meisten wohl von Rekrutierungsplakaten aus dem Ersten Weltkrieg kennen, wird hier selbst platt wie ein Stück Papier. Und auch sonst hinterlässt die Trump-Walze nur eine karge Landschaft, auf der nichts mehr wächst.

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In Mainz hat man derweil eine Idee, wie der Diesel-Motor doch noch zukunftsfähig bleibt: einfach eine Dosis Harnstoff in den Tank. Ex-Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) übernimmt hier mit heruntergelassener Hose die erste Füllung.

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Zwergenaufstand der AfD: "Neulich im Gau-Land" heißt dieser Wagen aus Mainz. Auch der Parteivorsitzende Alexander Gauland wurde dort verewigt. Mit langem Bart und Holzschild fragt er dort, angelehnt an die Rede von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels im Zweiten Weltkrieg: "Wollt ihr den totalen Zwerg?!"

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Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) muss für seinen Job als Aufsichtsratsvorsitzender des russischen Ölkonzerns Rosneft Spott über sich ergehen lassen. Die Mainzer Wagenbauer stecken ihn Zigarre-rauchend in den Hintern eines russischen Bären, aus dem er mit einem Geldkoffer in der Hand herauskriecht.

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"Wer hat den Größten?", lautet das Motto dieses Mainzer Wagens, der den Konflikt zwischen Nordkorea und den USA karikiert. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Trump streiten als Babys in Windeln gepackt darum, wer das größte Ego, ergo die längste Rakete hat.

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