Hollywood:Produktionsfirma entlässt Harvey Weinstein

Harvey Weinstein. (Foto: AP)
  • Der US-Filmproduzent Harvey Weinstein soll jahrezehntelang Frauen sexuell belästigt haben.
  • Von der Arbeit ist er wegen der Vorwürfe bereits freigestellt. Nun hat ihn seine Produktionsfirma mit sofortiger Wirkung entlassen.

Die Filmproduktionsfirma The Weinstein Company zieht Konsequenzen aus den Belästigungsvorwürfen gegen Harvey Weinstein. In einer Erklärung der TWC-Führung, die von den Medien wörtlich mitgeteilt wurde, hieß es: "Im Licht neuer Informationen, die über das Fehlverhalten von Harvey Weinstein in den vergangenen Tagen bekannt wurden, haben die Direktoren der Weinstein Company - Robert Weinstein, Lance Maerov, Richard Koenigsberg und Tarak Ben Ammar - beschlossen und Harvey Weinstein entsprechend informiert, dass seine Anstellung bei der Weinstein Company mit sofortiger Wirkung beendet ist."

Weinstein hatte das Unternehmen mitgegründet. Er hatte sich von der Arbeit freistellen lassen, als in der vergangenen Woche mehrere Schauspielerinnen und Mitarbeiterinnen in der New York Times Vorwürfe sexueller Belästigung gegen ihn erhoben. Der 65-Jährige bestätigte, er habe sich unangemessen verhalten, ging jedoch nicht auf konkrete Vorwürfe ein. Er sei in den 60er und 70er Jahren aufgewachsen, in denen die Verhaltensregeln und das Arbeitsumfeld anders gewesen seien.

In dem Bericht der New York Times schildern unter anderem die Schauspielerinnen Ashley Judd und Rose McGowan, wie er von ihnen sexuelle Gefälligkeiten im Austausch gegen einen Karriereschub forderte. Quellen aus Weinsteins Umfeld zufolge sollen mindestens acht Frauen Geld erhalten haben, um ihn nicht anzuzeigen, darunter auch die Schauspielerin Rose McGowan.

Weinstein gilt als einer der einflussreichsten Produzenten Hollywoods. Gemeinsam mit seinem Bruder Bob betrieb er lange das Filmstudio Miramax und gründete später die Weinstein Company. 2010 produzierten sie das mit einem Oscar ausgezeichnete Drama "The King's Speech". Sie produzierten auch "Pulp Fiction", "Der englische Patient" oder "No Country for Old Men".

© SZ.de/dpa/afp/ap/ees - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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