Anklage in Istanbul:Tarkan drohen zwei Jahre Haft

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Der türkische Popstar Tarkan wird wegen Drogenbesitzes angeklagt. Womöglich bekommt der 37-Jährige eine letzte Chance - wenn er eine Entzugstherapie macht.

Dem international bekannten türkischen Popstar Tarkan drohen bis zu zwei Jahre Haft wegen Drogenbesitzes. Die Anklage gegen den in Deutschland geborenen Sänger und 16 weitere Verdächtige in dem Fall sei von der Staatsanwaltschaft in Istanbul fertiggestellt worden, berichteten türkische Medien. Der 37-Jährige soll im Polizeiverhör gestanden haben, Kokain genommen zu haben.

Von der Konzertbühne auf die Anklagebank: der wegen Drogenbesitzes angeklagte Popstar Tarkan. (Foto: Archivbild: dpa)

Sollte die Anklageschrift angenommen werden, wird der Prozess gegen den Sänger und seine Mitangeklagten - unter ihnen ein früherer Abgeordneter des Parlaments - vor einem Istanbuler Schwurgericht stattfinden. Einigen Verdächtigen drohen bis zu 23 Jahre Haft wegen Drogenhandels.

Tarkan wird dagegen nur Drogenbesitz zum Eigenkonsum vorgeworfen. Allerdings könne der Sänger eine mögliche Haftstrafe wegen Drogenmissbrauches und Besitz von Rauschgift erlassen werden, wenn er eine Entzugstherapie mache und sich an Auflagen halte.

Tarkan war Ende Februar vorübergehend festgenommen worden. Die Polizei war dem Sänger bei der Überwachung eines Drogenhändlerrings auf die Spur gekommen.

Bei Razzia Drogen sichergestellt

Bei einer Razzia auf seinem Anwesen in der Nähe von Istanbul stellte die Polizei Rauschgift sicher. Dazu gab es in den Medien widersprüchliche Angaben: Der Zeitung Habertürk zufolge wurde bei Tarkan lediglich eine kleine Menge Haschisch gefunden. Der Vorwurf des Kokainmissbrauchs beruhe demnach auf abgehörten Telefongesprächen.

Tarkan, der seinen Familiennamen Tevetoglu als Sänger nicht benutzt, wurde in Alzey in Rheinland-Pfalz geboren. Er verbrachte seine Jugend in Deutschland und in der Türkei. Zuletzt war der Sänger, dessen bekanntester Song "Simarik" ("Kiss, Kiss") mit einem World Music Award ausgezeichnet wurde, Anfang des Jahres bei einem Konzert aus Anlass des Istanbuler Jahres als Europäische Kulturhauptstadt aufgetreten.

© dpa/AFP/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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