Promiblog: Royaler Besuch in Washington:Partyprinz im Weißen Haus

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Prinz Harry mit Michelle Obama im Weißen Haus. (Foto: Süddeutsche.de/AP)

Washington statt Vegas, Empfang statt Strip-Billard: Prinz Harry ist eine Woche in den USA unterwegs, um sich gegen den Einsatz von Landminen zu engagieren. Auch Michelle Obama stattete er einen Besuch ab - und versuchte, seine desaströse USA-Reise im Jahr 2012 vergessen zu machen.

Es ist das krasse Gegenprogramm zu seinem letzten Aufenthalt in den USA: In Anzug und Krawatte hat Prinz Harry dem Weißen Haus in Washington einen Besuch abgestattet. Nichts erinnert mehr an den jungen Mann, der im Sommer 2012 an einem Hotelpool in Las Vegas leichtbekleidete Frauen aufgabelte, um anschließend eine Runde Strip-Billard zu spielen. Und in meilenweite Ferne gerückt scheinen auch die Bilder von Harrys nacktem Hintern, die seinen Ruf als Prince of Party ein für alle Mal zu zementieren schienen.

Im Gegensatz zu dem Kurztrip im vergangenen Jahr hat die aktuelle Reise des Royals einen ernsthaften Hintergrund. Harry führt das Engagement seiner verstorbenen Mutter Diana gegen den Einsatz von Landminen fort und wird in diesem Zusammenhang eine Woche in den USA verbringen. Zu Beginn besuchte er eine Ausstellung des Halo Trusts im Kongress in Washington. Die Wohltätigkeitsorganisation, die sich gegen Landminen einsetzt, wurde einst auch von Diana unterstützt.

Nach dem Besuch im Kongress ging es für den 28-Jährigen ins Weiße Haus. Hausherrin und First Lady Michelle Obama zeigte sich entzückt über die Visite der Nummer drei in der britischen Thronfolge. Harry habe sich spontan entschlossen, zu kommen, als er von ihrem Treffen mit den Ehefrauen von US-Soldaten erfahren habe, sagte Obama dem Publikum bei der Vorstellung ihres Gastes.

Es folgte eine Gesprächsrunde, an der auch Jill Biden, die Frau von Vizepräsident Joe Biden, teilnahm. Michelle Obama und Jill Biden engagieren sich für das Projekt "Joining Forces", das Soldatenfamilien unterstützt. Prinz Harry dürfte einen sehr persönlichen Zugang zu dem Thema haben - er war bis Januar vier Monate lang als Hubschrauberpilot der britischen Armee in Afghanistan im Einsatz.

Ob der ernsthafte Anlass seines Besuchs tatsächlich dazu beitragen kann, sein Image langfristig zum Seriösen zu wenden, ist fraglich. Zunächst, weil sich vor Kongress und Weißem Haus eine Traube kreischender Mädchen mit Plakaten versammelte, wie es normalerweise eher einem Popstar gebührt. Vor allem aber, weil es nur eine Frage der Zeit sein dürfte, bis es den nächsten Skandal um den jungen Royal gibt: Vor seinem Ausflug nach Vegas 2012 hieß es schließlich schon einmal, Harry hätte sich zum Vorzeige-Enkel der Queen gemausert.

© Süddeutsche.de/AFP/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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