Stimmen zur S7-Verlängerung:"So weit wie jetzt waren wir noch nie"

Lesezeit: 2 min

Nach dem Runden Tisch zur S 7 sind sich die Beteiligten in vielen Dingen einig.

Von Matthias Köpf

Wenn 21 Menschen zweieinhalb Stunden lang über ein Problem sprechen, dann ist das Lob der angenehmen und konstruktiven Atmosphäre oft genug das einzige, worauf sich hinterher alle einigen können. Nach dem Runden Tisch zur S 7-Verlängerung am Mittwochabend aber gab es weit mehr Gemeinsamkeiten: Die Wertschätzung für Hans Gärtners Beitrag etwa, die Anerkennung für die Vorbereitung und die Moderation von Innenminister Joachim Herrmann - und vor allem den neuen Optimismus, dass die S 7 irgendwann vom Wolfratshauser Bahnhof durch einen Tunnel unter der Sauerlacher Straße bis nach Geretsried fahren wird.

Zugleich warnen etwa der Wolfratshauser Bürgermeister Helmut Forster, (BVW), sein Stellvertreter Peter Plößl, Geretsrieds Zweiter Bürgermeister Gerhard Meinl und der Landtagsabgeordnete Martin Bachbuber (alle CSU) einhellig vor verfrühtem Jubel. Unter den gegebenen Voraussetzungen habe der Runde Tisch das bestmögliche Ergebnis erbracht, doch damit fahre die S 7 noch längst nicht nach Geretsried - so lassen sich ihre Einschätzungen zusammenfassen. "So weit wie jetzt waren wir aber noch nie", sagen Forster und Plößl gleichlautend.

Als Vertreter der Stadt Wolfratshausen haben sie am Runden Tisch den informellen Antrag gestellt, Gärtners Lösung eingehender prüfen zu lassen, und sich zugleich gegen einen Bahndamm an der Königsdorfer Straße ausgesprochen. In ihrer Kritik an der bisher geplanten Schranke kam ihnen neben Bachhuber auch der Wolfratshauser Polizeichef Werner Resenberger zu Hilfe, den der Innenminister ebenfalls hinzugezogen hatte.

Obwohl die Ingenieure der Bahn nach Meinls Beobachtung "wahnsinnig verliebt in ihre Planung" sind und sie einen eingleisigen Tunnel als zusätzliche Verspätungsquelle ansehen, mussten sie von dem Wolfratshauser Ansinnen am Mittwoch nicht mehr groß überzeugt werden. Auf eine eventuelle Verzögerung von einem Jahr kommt es laut Meinl aus Geretsrieder Sicht nach 40-jähriger Debatte auch nicht mehr an - zumal sein Parteifreund Plößl am Runden Tisch nach eigenen Worten zugesagt hat, im Falle seiner Wahl zum Wolfratshauser Bürgermeister nicht gegen eine Tunnellösung klagen zu wollen.

"Dass man in Wolfratshausen klar gegen die Schranke gestanden ist, ist für mich immer richtig gewesen", sagt Plößl mit Blick auf die örtliche SPD, die ihr Bürgermeisterkandidat Fritz Meixner aber inzwischen ebenfalls auf ein Nein zur Schranke festgelegt hat und der auch Hans Gärtner angehört.

Auf die Kommunalwahl verweist auch der FW-Parlamentarier Florian Streibl, der einerseits mit "ein Quantensprung" die enthusiastischsten Worte wählt, aber zugleich anfügt: "Ich hoffe halt sehr, dass das auch nach dem 16. März noch so bleibt.

© SZ vom 24.01.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: