"Romantik, Realismus, Revolution - Das 19. Jahrhundert" lautet heuer das bundesweite Thema zum Tag des offenen Denkmals. Im Fünfseenland freilich stehen am morgigen Sonntag eher Künstlerdomizile, Klöster und Kirchen auf dem Programm. So sind in Tutzing die St.-Nikolauskirche auf der Ilkahöhe, die Gilchinger Sankt-Johannes-Kirche und St. Johannes der Täufer in Breitbrunn zu besichtigen. In Herrsching öffnen St. Nikolaus, die moderne Erlöserkirche und St. Martin auf der Prinzenhöhe die Pforten. In Starnberg zeigen Lilo Malkmus und Ümit Schaul um 11 und 14 Uhr die St.-Josef-Kirche und den Schlossberg, in der Perchaer Filialkirche St. Valentin findet um 11 Uhr eine Führung statt.
Bei so vielen klerikalen Baudenkmälern passt es gut ins Bild, dass im Kloster Andechs gleich dreißig davon ausgestellt sind (siehe Foto oben). Nicht nach, sondern auf die "Andechs" lädt die Bayerische Seglervereinigung (BSV) ein: Denn ihr im Uttinger Freizeitgelände vertäutes Clubheim ist seit 1980 als schwimmendes Denkmal registriert. 1907 nahm der Schaufelraddampfer den Dienst auf dem Ammersee auf, seit der Stilllegung 1956 wird er von den Seglern in Schuss gehalten. Am Sonntag führen BSV-Mitglieder um 10, 13 und 16 Uhr an Bord und erläutern die Historie des Oldtimers - in Abwandlung des Themas unter dem Motto "Rost und Realismus".
In Utting-Holzhausen ist wieder das Künstlerhaus Gasteiger geöffnet, von 15 Uhr an lädt im Park die Mobile Umweltschule zur Entdeckungstour ein; für musikalische Unterhaltung sorgt das Harfenduo Utting. Auch im Schacky-Park herrscht am Denkmaltag buntes Treiben: Von 11 Uhr an finden alle zwei Stunden Führungen statt, um 14 Uhr tanzt das Ensemble Barocco zu Musik von Bach am Monopteros. Am Teehaus ist ein Büchertisch aufgebaut, Kaffee und Kuchen wird am Entenhaus verkauft: Dort will auch der "unverschämte Wirtshausmusiker" Otto Göttler um 15 Uhr mit Überraschungsgästen ein Konzert geben.
Als weitere weltliche Denkmäler sind am Sonntag das Weßlinger Rathaus und das "Villino" von Thomas Mann auf dem Feldafinger Kasernengelände zu besichtigen: Von 11 bis 13 Uhr bietet dort Dirk Heisserer Führungen an, Besucher müssen einen Ausweis vorweisen. Um 10 Uhr lädt der Verein Heimatgeschichte Inning zu einem vergnüglichen ortshistorischen Spaziergang durch Buch ein: Start ist am Friedhof. Wenigstens ein Veranstaltungsort passt historisch zum Thema: Die Roseninsel ist 1850 als romantisches Refugium für König Max II. gestaltet worden. Dort finden am Sonntag stündlich von 13 bis 17 Uhr gartenbauhistorische und vogelkundliche Touren statt.