Um einen neuerlichen Eklat wegen der Pokal- und Meisterschaftsfeiern des FC Bayern zu vermeiden, will Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit dem Verein wie auch dem Bayerischen Rundfunk (BR) verhandeln - um "eine gemeinsame Lösung im Sinne der Fans und der interessierten Bevölkerung sicherzustellen". Das schreibt er in einer Antwort auf Stadtratsanfragen der Grünen und Linken. Und er lässt keinen Zweifel daran, wie diese Lösung seiner Meinung nach aussehen sollte: Die bisherige Praxis, die Feiern der Bayern auf dem Rathausbalkon im öffentlich-rechtlichen Rundfunk frei zu übertragen, habe sich bewährt.
Sie war auch lange Jahre Usus - nur bei der Pokalfeier am 22. Mai weigerte sich der BR, da der FC Bayern von ihm kurzfristig verlangt hatte, sich mit 150 000 Euro an den Kosten der Feier zu beteiligen. Stattdessen gingen die Senderechte an Sport1, der FC Bayern zeigte die Feier zudem auf seiner Homepage im Live-Stream. In die Gespräche zwischen BR und Verein sei die Stadt, die die Feier veranstaltet, nicht eingebunden gewesen, beteuert Reiter nun noch einmal. Und überhaupt stehe das "Übertragungsrecht für den Bereich des Rathauses" der Stadt zu.
Was die beiden Bayern-Feiern in diesem Jahr gekostet haben, lässt sich laut Reiter noch nicht sagen. Die Meisterfeier im vergangenen habe etwa 300 000 Euro gekostet - dies habe die Stadt bezahlt, so wie sie auch die diesjährige Meisterfeier finanzieren werde.
Anders bei der Pokalfeier eine Woche später: Da sie sehr kurzfristig angesetzt wurde, koste sie "erheblich mehr"; deshalb habe der FC Bayern zugesagt, die Hälfte der Kosten zu tragen. Schon vor zwei Wochen hieß es, dies seien etwa 300 000 Euro.