Bundestagswahl 2017:CSU setzt wieder auf Florian Hahn

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Seit 2009 gehört Florian Hahn dem Bundestag an. Bei der Wahl im kommenden Jahr tritt der CSU-Kreisvorsitzende erneut als Direktkandidat im Wahlkreis München-Land an. (Foto: Claus Schunk)

Partei nominiert ihren Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten für die Wahl im kommenden Jahr

Iris Hilberth, Oberhaching

Der Putzbrunner CSU-Politiker Florian Hahn kandidiert erneut für den Bundestag. Die Kreisvertreterversammlung der CSU München-Land nominierte den 42-Jährigen am Freitagabend in Oberhaching mit einem klaren Votum zu ihrem Direktkandidaten für die Wahl im Herbst 2017. Hahn erhielt 172 von 183 abgegebenen Stimmen, zwei Stimmzettel waren ungültig. Er hatte wie erwartet keinen Gegenkandidaten.

Hahn sitzt bereits seit 2009 für die CSU im Bundestag. Bei seiner Wiederwahl 2013 verteidigte er erfolgreich sein Direktmandat. Damals holte er 52,5 Prozent der Erststimmen. Damit hatte er sich noch einmal deutlich im Vergleich zu seinem ersten Wahlkampf 2009 gesteigert, als 45,7 Prozent der Wähler ihr Kreuzchen bei seinem Namen machten. Hahn hatte damals die Nachfolge von Georg Fahrenschon angetreten, der bayerischer Finanzminister geworden war.

Mit der Nominierung Hahns ist nun auch offiziell klar, dass es im kommenden Jahr zu einer Neuauflage des vorherigen Wahlkampfes kommen wird. Denn auch die anderen Parteien setzen auf Kontinuität: Die SPD hat bereits wieder Bela Bach ins Rennen geschickt, der 2013 der Sprung nach Berlin mit einem schlechten Listenplatz nicht gelang. Die FDP setzt erneut auf den Hohenbrunner Jimmy Schulz, der bereits im Bundestag saß und bei der vorherigen Wahl bekanntlich mit seiner Partei aus dem Parlament flog. Die Grünen bleiben beim Sauerlacher Anton Hofreiter, dem derzeitigen Fraktionssprecher im Bundestag.

CSU-Mann Hahn machte in Berlin bislang vor allem als Mitglied des Verteidigungsausschusses auf sich aufmerksam. Zuletzt geriet er allerdings auf diesem politischen Gebiet in die Kritik. Der Spiegel und die ARD-Sendung Report Mainz hatten über seine Doppelrolle als Berichterstatter im Ausschuss und bezahltes Aufsichtsratsmitglied der IABG in Ottobrunn berichtet. Hahn soll sich in Berlin für Projekte eingesetzt haben, von denen die IABG profitiert habe. "Meine Tätigkeit im Aufsichtsrat der IABG war immer bekannt und transparent. Auch den meisten Mitgliedern des Verteidigungsausschusses im Bundestag müsste das bekannt sein", so Hahn zu den Vorwürfen. Einen Interessenskonflikt sehe er nicht.

In der CSU-Landesgruppe ist Hahn außerdem Sprecher für Auswärtiges, Angelegenheiten der Europäischen Union, wirtschaftliche Zusammenarbeit, Entwicklung, Menschenrechte und Humanitäre Hilfe. Zudem ist er Mitglied im Parteivorstand der CSU und sitzt im Bezirksvorstand Oberbayern. Auch den Kreisvorsitz hat Hahn seit vergangenem Jahr inne. Der Bundespolitiker setzte sich damals in einer Kampfabstimmung gegen die Landtagsabgeordnete Kerstin Schreyer durch.

Die Nominierung von Hahn war am Freitagabend im Bürgersaal des Forstner-Wirts in Oberhaching nur noch Formsache. Ein anderer Kandidat hatte zu keiner Zeit zur Diskussion gestanden.

© SZ vom 12.11.2016 / hilb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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