Großhadern:Hier entsteht Münchens erstes Bio-Bier

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Marta und Thomas Girg probieren, rechts Braumeister Starkmeth. (Foto: Rumpf)

Die neueste Brauerei der Stadt heißt Kraftbräu: In einem Hinterhof in Großhadern sollen 2000 Hektoliter im Jahr gebraut werden.

Von Franz Kotteder

Es wird ja gerne gelästert, Münchner Bier werde im Wesentlichen von Konzernen mit Hauptsitz in Belgien und den Niederlanden gebraut. Ist zwar nicht völlig falsch, aber auch nicht ganz richtig. Es tut sich in den vergangenen Jahren ja einiges auf dem Sektor der Münchner Brauereien - mit kleinen und meist auch feinen Neugründungen. Seit dem 1. Juni gibt es in der Stadt auch ganz offiziell eine Bio-Brauerei.

Von der Lage her kann die neue Kraftbräu GmbH schon mal fast mit Paulaner und Hacker-Pschorr, die ja neuerdings in Langwied brauen, mithalten. Denn Kraft-Bier entsteht in einem Hinterhof in Hadern, also eher nicht so zentral. Das Ehepaar Marta und Thomas Girg geht das Wagnis ein, eine neue Kleinbrauerei ins Leben zu rufen, und hat die bestehenden Brauanlagen eines Start-ups, dessen Mitglieder sich in die Haare bekommen haben, aufgekauft.

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Im weitesten Sinne vom Fach ist Marta Girg, sie ist gelernte Wein-Sommelière und arbeitet im edlen Biohotel des Schlossguts Oberambach am Starnberger See. Ihr Mann hat eine große Veranstaltungsfirma und war bisher unter anderem für die technische Abwicklung der "Körperwelten"-Shows zuständig. Selbst gebraut hat er auch, hobbymäßig. Für die neue Brauerei, die jährlich etwa 2000 Hektoliter produzieren soll, verlassen sich die Girgs aber lieber auf die Kompetenz des gelernten Bierbrauers und Bio-Fans Nikolaus Starkmeth, der schon Brauereien in der ganzen Welt in Betrieb genommen hat.

Der Anfang ist jedenfalls gemacht, Helles und Weißbier gibt es schon, demnächst sollen ein Indian Pale Ale und weitere Craft-Bier-Sorten gebraut werden. Von nun an kann man das Bier im Hofverkauf erwerben (freitags 15 bis 18 Uhr an der Großhaderner Straße 16); vom 12. Juni an gibt es im Schlossgut Oberambach einen "Kraft-Biergarten", danach soll das Bier vor allem in Bio-Restaurants und Getränkemärkten angeboten werden.

© SZ vom 03.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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