Konzert:Camerloher-Schüler singen Shakespeare

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Eine beeindruckende Leistung zeigten die Schüler des Camerloher-Gymnasiums bei ihrem Frühjahrskonzert. Anspruchsvolle Shakespeare-Liedgut stand auf dem Programm, sogar die Aussprache von Alt-Englisch mussten sie dafür lernen. Auf dem Bild begleitet Thomas Noichl am Flügel den Chor. (Foto: Marco Einfeldt)

Das Frühjahrskonzert, bei dem Shakespeare-Liedgut im Zentrum steht, verlangt den jungen Musikern harte und lange Proben ab. Die Mühe hat sich gelohnt.

Von Katharina Aurich, Freising

Ein großartiger Orchesterabend kombiniert mit Chorwerken aus Shakespeartexten war für das Frühjahrskonzert des Camerloher Gymnasiums angekündigt. Und tatsächlich: Mit Leichtigkeit und Ausdrucksstärke meisterten die hundert Sänger Stücke von Thomas Morley aus dem 16. Jahrhundert oder "Songs and Sonnetts from Shakespeare", die erst im 20. Jahrhundert vertont wurden. Am Freitag, 23. Februar, ist das Konzert um 19 Uhr in der Schulaula noch einmal zu hören.

Shakespeare verfasste ein Fülle an Liedtexten, die zwar nicht einfach zu singen, aber für die Chöre des Camerloher eine willkommene und spannende Herausforderung waren, betonte Gunther Brennich, der abwechselnd mit Verena Egger den Oberstufenchor dirigiert. Das alte Englisch, in dem Shakespeare schrieb, sei nicht einfach auszusprechen und zu singen, aber die jungen Leute bekämen das rollende "R" schon prima hin, freute sich der Brennich. Damit die Schüler diese Werke interpretieren konnten, bedurfte es harter und langer Proben, denn die Chormitglieder würden erst am Camerloher mit der Gesangsausbildung beginnen, während die Instrumentalisten bei Schuleintritt häufig schon gut spielen könnten, schilderte der Dirigent.

Die SolistenJulia Betz, Lisa Beer und Sofie Grimm ernten begeisterten Applaus

Auch die hundert Mitglieder des Sinfonieorchesters unter der Leitung von Till Neumann, zeigten, wie professionell bereits junge Menschen musizieren. Besonders die Solisten, die Cellistin Julia Betz aus der Q12, die das Allegro apassionato von Camille Saint-Saens spielte, sowie Lisa Beer (Violine) und Sofie Grimm (Q12), die harmonisch den ersten Satz einer Mozartsinfonie interpretierten, erhielten begeisterten Applaus. Um die Wucht und Fülle des Klangkörpers zu zeigen, hatten die jungen Orchestermusiker schließlich noch einen Slawischen Tanz von Antonin Dvořák einstudiert. Als Erinnerung und Verbeugung vor seinem Vater, dem Komponisten und Musikpädagogen Theo Brand, der 2016 starb, dirigierte Sebastian Brand das Streichorchester, das ein Stück aus den "Cinque Pezzi" seines Vaters spielte.

Als Solist gewann Simon Burzin (Viola) sofort die Herzen des Publikums. Sanft und gefühlvoll-träumerisch, dann wieder schnell und kraftvoll strich der junge Mann den Bogen. Kein Wunder, dass das Publikum in der ausverkauften Schulaula, dem besten Konzertsaal, den Freising zu bieten hat, den Auftritt mit Bravo-Rufen belohnte. Auch die 70 Sänger des Mittelstufenchors unter der Leitung von Birgit Brennich boten mit den Shakespeartexten, die zeitgenössische Komponisten vertonten, Hörgenuss. Begleitet wurden die Sänger am Klavier von Musiklehrer Thomas Noichl und Luisa Bormann (9c). Auch der Frauen- und der Männerchor sang Texte von Shakespeare, begleitet wurden sie von Maximilian Burger und Franziska Wagner, beide Q12, am Klavier. Natürlich durfte bei einem Konzert des Camerloher das Blechbläserensemble unter Gunther Fendler nicht fehlen. Mit einem "Brass Opening" sowie der Filmmusik "Children of Sanchez" brachten die Musiker nach der Pause den Saal in Schwung und die Solisten, die abwechselnd an den Bühnenrand traten, wurden immer wieder spontan beklatscht.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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