Regionalzug München-Ingolstadt:Leidige Pannen

"Wir haben uns den Start auch besser vorgestellt": Die Bahn räumt massive Verspätungen ein, die der Ausbau der Trasse von Petershausen Richtung Ingolstadt für Hochgeschwindigkeitszüge nach sich zieht.

Petra Schafflik

Der Regionalzug München-Ingolstadt, der auch in Dachau und Petershausen hält, verkehrt seit Wochen unpünktlich. Zugenommen hat die Unzuverlässigkeit in den vergangenen Tagen, seit die Bahn die Trasse von Petershausen Richtung Ingolstadt für Hochgeschwindigkeitszüge ausbaut. Die extremen Verspätungen im Regionalverkehr, die der Petershausener Pendler Josef Mittl massiv kritisiert hat und über die auch die Dachauer SZ berichtete, räumt jetzt auch die regional zuständige DB Regio ein. "Wir haben uns den Start der Bauphase 1 auch besser vorgestellt", heißt es knapp in einer E-Mail, die Josef Mittl auf seine schriftliche Anfrage hin erhalten hat. "Zu den optimistischen Planungen gesellen sich Pannen, die bei der eingeschränkten Infrastruktur viele Züge in Mitleidenschaft nehmen", begründet die Bahn die inzwischen regelmäßigen und auch deutlichen Verspätungen, die seit voriger Woche im Regionalverkehr an der Tagesordnung sind. Josef Mittl hat es auch am vergangenen Freitag wieder auf seinem Heimweg von der Arbeit erleben dürfen. Für den RE 59104, der um 17.13 den Hauptbahnhof München verlassen sollte, war bereits vor der Abfahrt eine Verspätung von 20 Minuten angekündigt. Allerdings "wurden daraus dann schließlich 50", so Josef Mittl. Die Bahn kündigt an "den Hebel anzusetzen an Veränderbarem". Das klingt vage, weshalb der "leidenschaftliche Bahnfahrer" Mittl skeptisch bleibt. Trotzdem hat er sich über die Bahn-Mitteilung wirklich gefreut. Denn andere Anfragen, etwa seine Briefe an Bahnvorstand Rüdiger Grube und an Franz Lindemair, den Pressesprecher der Bahn in Bayern, seien gar nicht beantwortet worden. Da ist ihm die knappe E-Mail der DB Regio lieber. "Endlich mal eine ehrliche Reaktion."

Geduld brauchen derzeit die Pendler auf der Strecke München-Ingolstadt. Immer wieder kommt es zu massiven Verspätungen. (Foto: DAH)
© SZ vom 08.08.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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