Filmstarts der Woche:Welche Kinofilme sich lohnen und welche nicht

Weiblichkeit im Überfluss: Die Kinostarts dieser Woche bieten jede Menge wunderbarer Frauen - ob in Indien ("7 Göttinen"), Süditalien ("Ein neues Leben") oder mitten in München ("Schau micht nicht so an").

Von den SZ-Kinokritikern

7 Göttinnen

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(Foto: dpa)

Ein paar indische junge Frauen werfen hin, entziehen sich von einem auf den anderen Tag der Schikane der Männer, das heißt der Film-, Werbe- oder Unternehmerwelt. Ziehen sich zurück in ein dunkles verwunschenes Haus in Goa, hier herrscht Heiter- und Farbigkeit, eine Hochzeit wird vorbereitet für eine von ihnen, und Regisseur Pan Nalin filmt die quirlig-erregten Jugendträume - zu schön um wahr zu sein in der indischen Macho-Gegenwart. Hier sehen Sie eine Rezension im Video.

Central Intelligence

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(Foto: dpa)

Ein cineastisches Muskelspiel, wie man es von Dwayne Johnson erwartet: kurzweilig und nicht zu tiefgründig. Wenn sich Johnson als übergewichtiger Teenager dem Gespött seiner Mitschüler ausgesetzt sieht und dann als Agent mit Bodybuilder-Attitüde und Einhorn-Shirt seinen großen Auftritt hat, täuscht Regisseur Rawson Marshall Thurber schon mal über die seichte Weltrettungs-Story hinweg.

The Conjuring 2

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(Foto: dpa)

Vom amerikanischen Amityville-Horror zum Spukhaus in London: Zum zweiten Mal folgt James Wan den Eheleuten Warren zu einem Schauplatz paranormaler Ereignisse. Ihm gelingt eine enorme Aufwertung der klassischen Besessenheitsroutine - dank Schauspielern wie Vera Farmiga und Patrick Wilson, einer liebevollen Ausstattung im Stil der Siebzigerjahre und dem besonderen Schauder einer britischen Sozialbauwohnung.

Demolition - Lieben und Leben

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(Foto: dpa)

Weil seine Frau stirbt und, noch schlimmer, seine Schokoerdnüsse im Automaten hängen bleiben, dreht Jake Gyllenhaal in der Tragikomödie "Demolition" vollkommen durch. Er legt sich eine eindrucksvolle Sammlung aus Hämmern, Bohrern und Sägen zurecht und zertrümmert alles, was ihm in die Finger kommt. Jean-Marc Vallée inszeniert diese Zerstörungsorgie als veritable Übersprungshandlung - bis die Erinnerung einsetzt. Lesen Sie die ausführliche Rezension hier.

In grazia di dio - Ein neues Leben

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(Foto: Kairos Filmverleih / Cosimo Cortese)

Drei Generationen schöner Frauen, ein idyllisch am Meer gelegener Olivenhain und ein altes Steinhaus sind die Hauptdarsteller in dieser Hommage an die Tatkraft in schlechten Zeiten. Das Land und seine Bewohner spielen sich selbst, während Eduardo Winspeare das Ganze mit konspirativer Zärtlichkeit und dokumentarischer Sensibilität aufnimmt. So bereitet es enormes Vergnügen, diesen wunderbaren Frauen dabei zuzuschauen, wie sie sich nach dem Firmenbankrott bei harter bäuerlicher Arbeit und in der Liebe neu erfinden.

Miss Hokusai

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(Foto: epd)

Vielleicht trägt jeder japanische Zeichentrickfilm von Haus aus ein Quentchen Hokusai in sich - weil seine Bilder aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts diese Ästhetik inspiriert haben. Keiichij Hara erzählt hier die Geschichte von Hokusais Tochter O-Ei, die mit ihm arbeitete und so Anteil hat an seiner Kunst - wenn auch nicht an seinem Ruhm. Der Film ist ein analoges Kunststück an sich, denn die filigranen Bilder sind in fahlen Farben von Hand gemalt.

Schau mich nicht so an

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(Foto: Zorro Filmverleih)

Der faszinierendste Debütfilm seit langem. Wahr und mutig wie ein intimes Tagebuch, raffiniert wie ein erotischer Rachethriller. Zwei schöne Frauen, die sich in München kennen und lieben lernen (Catrina Stemmer und Uisenma Borchu, die auch Regie führt). Ein kleines Mädchen, das in die Monglolei entführt wird. Josef Bierbichler rezitiert Brecht und HFF-Absolventin Borchu zeigt Sex/Verführung als elementare Mächte jenseits des üblichen Beziehungstheaters.

Das Talent des Genesis Potini

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(Foto: epd)

Statt sich martialisch auf den Straßen zu prügeln, sollen die Maori-Kids ihre Kämpfe lieber strategisch auf dem Schachbrett austragen. Dieses ungewöhnliche Resozialisierungsprojekt ist auch Hilfe zur Selbsthilfe für ihren Coach Genesis, der gerade aus der Psychiatrie entlassen wurde. Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt James Napier Robertson ganz unsentimental wahrhaftig, voller Humor und Wärme vom explosiven Alltag in neuseeländischen Problembezirken. Cliff Curtis als der sperrige Schachlehrer zeigt unwiderstehliches Charisma.

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