Allianz gegen Urheberrechtsverletzungen:Google will Filesharing-Webseiten austrocknen

Ohne Werbeanzeigen würden sich Filesharing-Webseiten nicht lohnen. Eine Allianz aus der Unterhaltungs- und Werbeindustrie will das jetzt ausnutzen. Google, Yahoo und Co. werfen die Urheberrechtsverletzer aus ihren Netzwerken.

Wer sich über Filesharing-Webseiten schnell einen Film oder Musik herunterladen will, wird häufig mit Werbung bombardiert. Das ist oft die Haupteinnahmequelle der Betreiber solcher Webseiten. Das soll sich nach dem Willen von Film-, Musik- und Werbeindustrie nun ändern, berichtet die britische Tageszeitung Guardian. Teil der Allianz sind unter anderem die Werbenetzwerk-Betreiber Google, Microsoft, Yahoo und Condé Nast.

In einem Vertragsentwurf soll stehen, wie die ungewöhnliche Allianz Urheberrechtsverletzungen im Internet unattraktiver machen will. Künftig soll die Unterhaltungsindustrie große Werbenetzwerke alarmieren können, wenn deren Werbung auf Seiten auftauchen, die das Urheberrecht verletzen. Verletzungen eines Richtlinien-Kataloges sollen dazu führen, dass Webseiten dauerhaft von den Werbenetzwerken ausgeschlossen werden, wenn sie das Urheberrecht unterlaufen. Dabei, behaupten die Initiatoren, würden Privatsphäre, Meinungsfreiheit und Wettbewerb gewahrt bleiben.

Der Zusammenschluss könnte weitreichende Folgen haben. Laut einer Studie des Annenberg Innovation Lab an der University of Southern Califonia sind etwa Google und Yahoo die beiden größten Werbeanbieter auf Piraterie-Webseiten - obwohl sie Werbefirmen schon jetzt Ausschlusskriterien in ihren Nutzungsbedingungen haben. 2012 hat Google laut einer Sprecherin, die der Guardian zitiert, 46.000 Webseiten von seinem Werbedienst ausgesperrt.

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