Nach einem Überfall auf einen jungen Asylbewerber im oberfränkischen Bad Rodach ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen eines möglicherweise fremdenfeindlichen Hintergrunds. Der 17 Jahre alte Syrer war auf dem Rückweg von einem Supermarkt zur Unterkunft von vier Unbekannten verbal angegangen und verprügelt worden.
Nach bisherigen Erkenntnissen sollen die Männer den 17-Jährigen unter anderem mit dem Satz "Was willst Du hier in Deutschland, du Arschloch?" beleidigt haben. Danach sollen die vier Männer mit Händen und Fäusten auf den Asylbewerber eingeschlagen haben. Dieser erlitt Verletzungen im Gesicht und am Handgelenk.
Im Jahr 2016 wurden bei Attacken auf Menschen und Unterkünfte 560 Menschen verletzt. Laut Bundesinnenministerium gehören auch Kinder und freiwillige Helfer zu den Opfern.
Aufgrund der Zeugenaussagen ermittle der Staatsschutz wegen des Vorfalls, sagte Bernhard Lieb, der Leitende Oberstaatsanwalt in Coburg. Neben gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung stehe auch der Straftatbestand der Volksverhetzung im Raum.
Der Vorfall hat sich bereits am 3. Mai ereignet. Der junge Syrer hatte sich zunächst aber nur einer Lehrerin anvertraut. Erst nach längerem Zureden sei er von dieser überzeugt worden, Strafantrag bei der Polizei zu stellen. Laut Täterbeschreibung - mit der Hilfe vom Bruder des 17-Jährigen erstellt - sollen die vier Männer allesamt groß und stämmig gewesen sein. Auffällig seien Tätowierungen an Kopf und Hals gewesen. Bisher habe man noch keine Tatverdächtigen im Visier, sagte Staatsanwalt Lieb.
