Umwelt:Lemke zu Landwirtschaft und Naturschutz: Spaltung überwinden

Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, besucht das Paludi-Projekt im Anklamer Moor. (Foto: Stefan Sauer/dpa)

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Bargischow (dpa) - Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat angemahnt, die Spaltung zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu überwinden. „Der Naturschutz ist auf die Landwirtschaft angewiesen und die Landwirtschaft ist auf die Natur angewiesen“, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag bei einem Besuch des Anklamer Moors nahe Bargischow in Mecklenburg-Vorpommern. „Deshalb ist es notwendig, dass Landwirtschaft und der Naturschutz zusammenarbeiten.“

Die Spaltung, die früher mal existierte, müsse gemeinsam überwunden werden. Aussagen, dass Klima- und Naturschutz erstmal nur Geld kosten würden, lehne sie ab. „Wir haben auch in der Landwirtschaft sehr hohe Subventionen und andere Industriezweige, die massiv subventioniert werden. Es wird am teuersten, wenn wir keinen Klimaschutz und keinen Naturschutz betreiben, das wissen wir ja alle.“

Ein wichtiges Beispiel für das Zusammenspiel von Landwirtschaft und Naturschutz ist Lemke zufolge der Moorschutz. „Es ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Wir haben über Jahrhunderte die Landschaften entwässert, um landwirtschaftliche Nutzflächen zu kriegen“, sagte die Ministerin am Rande der mehrtägigen Sommerreise. „Das hat auch in den letzten Jahrhunderten Wohlstand geschaffen, aber wir merken jetzt, dass dieses Modell an Grenzen stößt.“

Die Bundesregierung hatte im November 2022 eine Nationale Moorschutzstrategie veröffentlicht. Darüber hinaus ist der Moorschutz im Klimaschutzprogramm 2030 verankert.

© dpa-infocom, dpa:230830-99-16381/4

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