Kaiser-Wilhelm-Koog:Seichte Nordsee war tödliche Falle für Pottwale

Hannover (dpa/lno) - Die bislang größte Strandung von Pottwalen an der südlichen Nordseeküste Anfang 2016 hat einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover zufolge keine einzelnen, sondern viele Ursachen gehabt. Es sei sehr wahrscheinlich, dass eine Kombination großräumiger Umweltfaktoren dafür verantwortlich war, dass die Tiere in die Nordsee gelangten, sagte Abbo van Neer vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Hochschule. Fest stehe aber, dass die relativ seichte Nordsee für die eigentlich in sehr viel tieferem Wasser lebenden Tiere zur tödlichen Falle wurde. Sie konnten nicht mehr richtig navigieren und fanden nicht ausreichend Nahrung, heißt es in der Studie.

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Hannover (dpa/lno) - Die bislang größte Strandung von Pottwalen an der südlichen Nordseeküste Anfang 2016 hat einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover zufolge keine einzelnen, sondern viele Ursachen gehabt. Es sei sehr wahrscheinlich, dass eine Kombination großräumiger Umweltfaktoren dafür verantwortlich war, dass die Tiere in die Nordsee gelangten, sagte Abbo van Neer vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Hochschule. Fest stehe aber, dass die relativ seichte Nordsee für die eigentlich in sehr viel tieferem Wasser lebenden Tiere zur tödlichen Falle wurde. Sie konnten nicht mehr richtig navigieren und fanden nicht ausreichend Nahrung, heißt es in der Studie.

Für die Studie untersuchte ein 40-köpfiges Team 27 an der Küste von Schleswig-Holstein und Niedersachsen gestrandete Pottwale. Bei den Tieren handelte es sich um noch junge Männchen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren. Aufgrund des Mageninhaltes konnten die Forscher ermitteln, dass sie seit der letzten Nahrungsaufnahme wahrscheinlich 1300 Kilometer aus norwegischen Gewässern in die Nordsee geschwommen waren.

Hinweise auf Krankheiten oder Schwächungen, die als Ursache für die Strandungen gelten könnten, fanden die Forscher nicht. Auch von Menschen ausgehende Ursachen - Verwicklungen in Seilen und Netzen oder Schiffskollisionen - schlossen die Experten aus. Das gilt auch für weitere Faktoren wie chemische Verschmutzungen, Plastikmüll in den Mägen der Meeressäuger, marine Erdbeben, schädliche Algenblüten oder Veränderungen der Meeresoberflächentemperatur. Diese seien zwar berücksichtigt, aber als sehr unwahrscheinlich eingeordnet worden.

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