Dresden:Sachsen will wegen Klimawandel Waldumbau verstärken

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Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne). (Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild)

Sachsen will angesichts des Klimawandels mit extremen Wetterlagen den Waldumbau forcieren. Widerstandsfähige Mischwälder sollen die vielerorts vorhandenen...

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Dresden (dpa/sn) - Sachsen will angesichts des Klimawandels mit extremen Wetterlagen den Waldumbau forcieren. Widerstandsfähige Mischwälder sollen die vielerorts vorhandenen Reinbestände an Fichten und Kiefern ersetzen. Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) sprach am Donnerstag von einem „Wendepunkt“. Waldumbau werde schon seit Jahren betrieben, nun gehe es aber um eine größere Dimension. Sachsen habe zuletzt pro Jahr rund 1500 Hektar Wald stärker durchmischt und damit mehr unternommen als andere Bundesländer.

„Wir müssen mit dem Klimawandel umgehen und den Wald schützen. Ich halte es für unverantwortlich, Geld für einen Wald auszugeben, der nicht gegen heiße Sommer und Stürme geschützt ist“, sagte Günther und erinnerte an die Zunahme von extremen Wetterlagen. Der Minister, der auch für Klimaschutz, Energie und Landwirtschaft zuständig ist, verwies auf das dritte Trockenjahr in Folge. Private Waldbesitzer würden bei der Verjüngung des Waldes nicht alleingelassen und von den Maßnahmen des Staatsbetriebes Sachsenforst profitieren.

Günther und Sachsenforst-Chef Utz Hempfling kündigten eine neue „Förderrichtlinie Wald und Forst“ an, die demnächst ins Kabinett soll. Die Förderung folge zwei Grundsätzen. Aus all den vielfältigen Schadensereignisse - von Sturm über Schneebruch bis Borkenkäfer und Frost - sei die Erkenntnis gereift, dass man den Waldumbau verstärken muss, sagte Hempfling: „Wir brauchen Baumartenvielfalt, Strukturvielfalt, genetische Vielfalt und eine stärkere Stabilität des einzelnen Baumes.“ Anders könne man die Risiken nicht mindern.

Hempfling zufolge zielt die Richtlinie auch auf die Lage privater Waldbesitzer ab. Nach drei Katastrophenjahren im Forst seien jegliche Reserven bei Besitzern von Privatwald oder Körperschaftswald aufgebraucht: „Es gibt ein Liquiditätsproblem. Die privaten Waldbesitzer können nicht vorfinanzieren und ein Jahr lang warten, bis die Fördermittel ausgezahlt werden.“ Das sei bei den bisherigen Förderprogrammen aber der Fall. Bisher seien Maßnahmen unterstützt worden, die Waldbesitzer von Forstunternehmen umsetzen ließen. Künftig werde auch die Eigenleistung der Besitzer gefördert.

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