SZ-Klimakolumne:Hoffnungsschimmer im Sommer der Extreme

Lesezeit: 1 min

Roseburg, USA: Durch den Rauch und die Hitze eines Waldbrands in Oregon Ende August vermag die Sonne kaum durchzukommen. (Foto: IMAGO/Robin Loznak/IMAGO/ZUMA Wire)

Hitzewellen, Überschwemmungen, Waldbrände: Etliche klimatische Ausnahmeereignisse prägten die letzten Monate. Warum es dennoch Gründe für vorsichtigen Optimismus gibt.

Von Leonie Sanke

Die Klimafreitag-Sommerpause ist vorbei - dieser Sommer der Extreme scheint aber nicht enden zu wollen. Im global bisher heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen gab es nicht nur unzählige Temperaturrekorde, etwa im und am Mittelmeer. Es hat auch extrem gebrannt, extrem geregnet und extrem gestürmt. Besonders hängen geblieben sind bei mir zwei Bilder aus der Schweiz: Das eine zeigt Zermatt am 24. August, bei strahlendem Sonnenschein und 31,2 Grad Celsius (ebenfalls ein neuer Rekord). Auf dem anderen ist die gleiche Stadtansicht zu sehen, nur vier Tage später - eine schneebedeckte Winterlandschaft bei 0,5 Grad Celsius.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Unwetter und heiße Sommer gab's schon immer? Wer mit diesem Einwand öfter konfrontiert wird, dürfte diesen Kommentar (SZ Plus) hilfreich finden, in dem mein Kollege Christoph von Eichhorn den Zusammenhang mit der Klimakrise auf den Punkt bringt.

Bei all diesen Extremen verliert man schnell aus dem Blick, was beim Klimaschutz vorangeht. In Kenia etwa sind die Staaten Afrikas zum ersten afrikanischen Klimagipfel (SZ Plus) zusammengekommen. Die Länder, die wenig zur Klimakrise beitragen und gleichzeitig besonders stark darunter leiden, teilen längst nicht alle die gleichen Interessen. Trotzdem einigten sie sich unter anderem darauf, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben. Ohne Geld von anderen, wohlhabenderen Staaten wird das nicht gehen. Dass Deutschland sein Ziel, sechs Milliarden Euro an internationaler Klimahilfe zu zahlen, schon vorzeitig erreicht und sogar übererfüllt hat, ist da immerhin ein gutes Zeichen. Auch sonst hält Deutschland seine Finanzzusagen an afrikanische Staaten weitgehend ein - anders als etwa die USA.

Der SZ-Newsletter zur Klimakrise
:Klimafreitag - das wöchentliche Update

Einmal pro Woche - immer freitags - schreiben SZ-Autorinnen und Autoren über Klimakrise, Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Das ändert leider nichts daran, dass die deutsche Klimapolitik insgesamt nach wie vor ungenügend ist, wie etwa Klimaforscher Niklas Höhne im Interview erklärt (SZ Plus). Sich mit Klima-Nachrichten zu beschäftigen, ist eben ein Auf und Ab, wie dieser Sommer in Zermatt. Mir persönlich hilft es da, mich immer wieder daran zu erinnern: Ja, es ist schlimm und es wird ziemlich sicher noch schlimmer, aber wir steuern nicht geradewegs auf die Apokalypse zu. In den vergangenen Jahren hat sich zwar zu wenig, aber trotzdem einiges getan. Und auch jetzt können wir den Klimawandel und seine Folgen langfristig noch deutlich abmildern.

(Dieser Text stammt aus dem wöchentlichen Newsletter Klimafreitag, den Sie hier kostenfrei bestellen können.)

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Klimakrise
:Der SZ-Klimamonitor

Wie wir Menschen die Erde zerstören - und wie wir sie noch retten können. Die wichtigsten Daten und Hintergründe zur größten Krise der Welt.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: