Wildtier:Zahl der Feldhasen in Brandenburg stark gestiegen

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Ein Feldhase schaut neugierig aus einem grünen Getreidefeld. (Foto: Patrick Pleul/dpa/Symbolbild)

Der Bestand der Feldhasen ist im bundesweiten Vergleich in Brandenburg niedrig, laut Jagdverband aber gewachsen. Das Wetter bleibt ein Unsicherheitsfaktor bei der Entwicklung der Tiere.

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Michendorf (dpa/bb) - Wie geht es den Feldhasen in Brandenburg? Der Bestand ist laut Daten des Jagdverbandes im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Zwischen Frühjahr und Herbst 2022 habe das Plus bei 21 Prozent gelegen, hieß es mit Bezug auf ein Wildtier-Monitoring, das der Deutsche Jagdverband (DJV) veröffentlichte.

Das Agrarministerium in Potsdam wiederum teilte am Dienstag mit, obwohl sie sehr viel Nachwuchs haben könnten, lebten in Brandenburg nur wenige Feldhasen. Der Bestand werde als weitgehend stabil auf niedrigem Niveau eingeschätzt.

Laut Wildtier-Informationssystem beliefen sich die Zahlen in Brandenburg im Frühjahr 2022 auf 5,5 Hasen je 100 Hektar, im Herbst auf 6,4 Hasen je 100 Hektar. Die Nettozuwachsrate liege bei 21 Prozent. Zum Vergleich: 2021 lag die Zahl bei minus drei Prozent. Vergangenen Herbst wurden rund 50.000 Tiere gezählt. Bundesweit blieb der Bestand stabil.

Die meisten Feldhasen leben demnach im nordwestdeutschen Tiefland mit 24 Tieren pro Quadratmeter. Die wenigsten Feldhasen seien zuletzt im nordostdeutschen Tiefland registriert worden, wozu auch Brandenburg gehöre, teilte das Agrarministerium mit.

Das Frühjahr ist die wichtige Geburtszeit der Feldhasen. Wie sich die aktuellen Jungtiere jetzt zur Osterzeit im März und April entwickeln, ist noch unsicher. Denn sie sind gegen nasskalte Witterung empfindlich.

Laut Deutschem Wetterdienst war das Frühjahr 2022 das drittsonnigste seit Beginn der Messungen im Jahr 1881. Doch der Sommer setzte den Tieren dann zu, da er zu heiß und zu trocken war. Nahrung wie Kräuter und Gräser vertrockneten deshalb schneller als sonst. Ein weiteres Problem ist der Rückgang von krautreichen Feldrändern. Der DJV verlangt eine unbürokratische Honorierung der Landwirte, wenn sie zum Beispiel Blühstreifen mit Wildkräutern anlegen.

© dpa-infocom, dpa:230404-99-201900/4

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