Tiere:Amt: Neuer Melderekord für Gottesanbeterin in Sachsen-Anhalt

Eine Gottesanbeterin ist im Naturkundemuseum zu sehen. (Foto: Jens Büttner/zb/dpa/Archivbild)

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Halle (dpa/sa) - Die Gottesanbeterin breitet sich in Sachsen-Anhalt immer weiter aus. Im vergangenen Jahr wurden knapp 2300 Beobachtungen gemeldet - ein neuer Rekord, wie das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) am Dienstag mitteilte. Demnach gab es 2021 rund 400 Meldungen, 2020 waren es knapp 270. Das südeuropäische Insekt besiedele aktuell den gesamten Südteil des Landes bis zur Höhe Halberstadt, Magdeburg, Wittenberg, hieß es weiter. Zudem seien im Jahr 2022 auch einzelne Nachweise im Nordosten des Landes bei Havelberg, Genthin und Angern gelungen.

Marcel Seyring, Biologe am LAU, rechnet damit, dass die Art auch in diesem Jahr weitere Teile Sachsen-Anhalts erobern wird: „Besonders spannend wird dabei die Ausbreitung der Art im Norden Sachsen-Anhalts in den Landkreisen Stendal, Jerichower Land und Salzwedel aus Richtung Brandenburg“, wurde der Biologe in der Mitteilung zitiert. Seyring rechnet demnach mit vermehrten Beobachtungen der Tierart in den kommenden Wochen bis in den Spätherbst und bittet darum, alle Sichtungen in Sachsen-Anhalt an das Landesamt zu melden.

Die Gottesanbeterin (Mantis religiosa) faltet ihre Fangarme, als ob sie beten wollte - so kam die Fangschrecke zu ihrem Namen. Mit den klimatischen Veränderungen erobert das Insekt laut LAU neue Lebensräume. Seit 2019 wurde eine rasante Ausbreitung der Art beobachtet. Gottesanbeterinnen lieben Wärme und vertragen Trockenheit. Einen ersten Fund in Sachsen-Anhalt gab es laut LAU im Jahr 1991 in Magdeburg, wo sich die Art aber nicht etablierte. Die erste, sich fortpflanzende Population in Sachsen-Anhalt existiert seit 2004 am Geiseltalsee im Süden.

© dpa-infocom, dpa:230801-99-642774/2

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