Raumfahrt:Astronaut Maurer absolviert Außeneinsatz an der ISS

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer absolviert seinen ersten ISS-Außeneinsatz. (Foto: Heidi Lavelle/Nasa/dpa)

Fast sieben Stunden lang nimmt der Esa-Astronaut Wartungsarbeiten an der Raumstation vor, am Ende mit einem kurzen Moment des Schreckens. Er ist der vierte Deutsche, der sich frei im All bewegte.

Der Astronaut Matthias Maurer hat als vierter Deutscher die Internationale Raumstation ISS für einen Außeneinsatz verlassen, zum Schluss aber erlebte er einen Schreckmoment. Als der Saarländer nach sechs Stunden und 54 Minuten im freien Kosmos gemeinsam mit seinem US-Kollegen Raja Chari wieder in die ISS einstieg, wurde Wasser in seinem Helm entdeckt, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa während ihrer Live-Übertragung mitteilte. Maurer sei aber "bei guter Gesundheit" und "nicht in Gefahr" gewesen, hieß es von der Nasa. Das Geschehnis solle untersucht werden.

Raumfahrt
:Mal eben aussteigen ins Weltall

Astronaut Matthias Maurer muss ein paar Hausmeisterjobs an der ISS machen und die Raumstation dafür erstmals verlassen. Überwacht wird der Außeneinsatz vom DLR-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen.

Von Carolin Fries

Der Vorfall weckt Erinnerungen an den italienischen Astronauten Luca Parmitano. Als dieser 2013 auf der ISS stationiert war, sammelte sich während eines Außeneinsatzes so viel Wasser in seinem Helm, dass er fast ertrunken wäre. Im Helm von Maurers Außeneinsatz-Kollegen Chari sammelte sich nach Nasa-Angaben am Mittwoch kein Wasser an.

Während des Einsatzes hatte Maurer schon zuvor mit kleineren Problemen zu kämpfen gehabt: Zunächst verzögerte eine lockere Kamera an seinem Helm die Arbeiten vorübergehend, sie wurde mit Draht provisorisch befestigt. Danach verhedderte er sich zwischenzeitlich in seinen Halteseilen, konnte sich aber mit Hilfe von Anweisungen aus dem Kontrollzentrum wieder befreien.

Trotzdem hätten Maurer und Chari ihre wichtigsten Aufgaben geschafft, hieß es von der Nasa. Die beiden Raumfahrer waren ausgestiegen, um neue Schläuche an einem Kühlsystem anzubringen, eine Kamera auszutauschen sowie Strom- und Datenverbindungen an der externen europäischen Forschungsplattform Bartolomeo zu setzen. Einige nicht ganz so dringende Aufgaben seien auf einen künftigen Außeneinsatz verschoben worden.

© SZ/dpa/kler - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Forschungspolitik
:Sanktionen behindern deutsch-russische Projekte

Die Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs gelten auch in der Wissenschaft. Viele Projekte mit russischer Beteiligung sind gestoppt. Komplett abgebrochen ist der Austausch aber nicht.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: