Linum (dpa) - In Brandenburg ist das langjährige Naturschutzprojekt zur Rettung der Europäischen Sumpfschildkröte in Gefahr. Aufgrund des dritten heißen Sommers in Folge sind die Lebensräume der Reptilienart in der Uckermark fast ausgetrocknet. Zudem würden Waschbären und Marderhunde zunehmend zur tödlichen Gefahr für Schildkröten. „Jedes vierte, fünfte Tier, was wir in freier Natur finden, weist Verletzungen wie fehlende Gliedmaßen auf“, sagt Norbert Schneeweiß, Leiter der Naturschutzstation Rhinluch (Ostprignitz-Ruppin).
Dort gibt es seit vielen Jahren eine Aufzuchtstation für Europäische Sumpfschildkröten. Gegenwärtig leben dort etwa 120 Exemplare, von ausgewachsenen bis hin zu frisch geschlüpften Tieren. „Unser Ziel ist es, jährlich um die 50 Schildkröten wieder dort auszuwildern, wo wir 1998 die letzte freilebende Population Deutschlands entdeckt hatten“, erklärt Schneeweiß. Die Eier der Europäischen Sumpfschildkröte werden in Linum künstlich ausgebrütet. Die geschlüpften Tiere werden bis zum Alter von zwei Jahren aufgezogen und dann in der Abgeschiedenheit uckermärkischer Sumpflandschaften ausgesetzt.