Natur - Schwerin:Nabu fordert agrarpolitische Kehrtwende

Güstrow (dpa/mv) - Die Umweltschutzorganisation Nabu hat mit Blick auf die Europawahlen und die Verhandlungen zur Agrar-Förderperiode 2021 bis 2027 eine agrarpolitische Kehrtwende gefordert. Der Großteil der Fördergelder belohne die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft und beschleunige so das Vogel- und Insektensterben, kritisierte der Nabu-Landesvorsitzende Stefan Schwill am Samstag bei der Delegiertenversammlung in Güstrow.

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Güstrow (dpa/mv) - Die Umweltschutzorganisation Nabu hat mit Blick auf die Europawahlen und die Verhandlungen zur Agrar-Förderperiode 2021 bis 2027 eine agrarpolitische Kehrtwende gefordert. Der Großteil der Fördergelder belohne die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft und beschleunige so das Vogel- und Insektensterben, kritisierte der Nabu-Landesvorsitzende Stefan Schwill am Samstag bei der Delegiertenversammlung in Güstrow.

Jährlich würden 58 Milliarden Euro für Agrarsubventionen gezahlt, dies entspreche 114 Euro Steuergeld pro EU-Bürger. "Doch nur ein Bruchteil davon geht an Landwirte für naturverträgliche Maßnahmen. Mecklenburg-Vorpommern als landwirtschaftlich geprägtes Bundesland trägt eine ganz besondere Verantwortung." Die Neuverhandlungen zwischen nationalen Regierungen und EU-Parlament über die Agrarsubventionen der nächsten sieben Jahre seien die letzte Chance, die Kehrtwende einzuleiten, betonte Schwill.

Die Arbeit des Nabu sei von der naturverträglichen Ausgestaltung der Energiewende geprägt. Es gehe vor allem darum, Windkraftplanungen in besonders konfliktträchtigen Räumen zu stoppen und den Belangen des Fledermaus- und Großvogelschutzes das nötige Gewicht zu verschaffen. Aktuell würden mehrere Widerspruchs- und Klageverfahren geführt. Es stünden Entscheidungen in mehreren Verfahren aus. So befinden sich beispielsweise die in Tribsees geplanten Anlagen in einem Schwerpunkt des Verbreitungsgebiets des Schreiadlers, für dessen Schutz sich der Nabu seit Jahren konsequent einsetzt.

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