Rostock:Chancen für Pilzjahr 2019: Wärmeliebende und Zuwanderer

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Rostock (dpa/mv) - Die Chancen für die Pilzsaison stehen nach Einschätzung von Mecklenburg-Vorpommerns oberstem Pilzberater Oliver Duty nicht so schlecht wie 2018. Zwar sei es auch dieses Jahr im Schnitt sehr trocken, aber lokal regne es doch hin und wieder und ein ordentlicher Guss könne schon ausreichen, um die Pilze wenige Tage später sprießen zu lassen, sagte Duty der Deutschen Presse-Agentur.

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Rostock (dpa/mv) - Die Chancen für die Pilzsaison stehen nach Einschätzung von Mecklenburg-Vorpommerns oberstem Pilzberater Oliver Duty nicht so schlecht wie 2018. Zwar sei es auch dieses Jahr im Schnitt sehr trocken, aber lokal regne es doch hin und wieder und ein ordentlicher Guss könne schon ausreichen, um die Pilze wenige Tage später sprießen zu lassen, sagte Duty der Deutschen Presse-Agentur.

Die Wärme sei fantastisch, erklärte der Landespilzsachverständige beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock. Dadurch kämen Arten häufiger vor, die früher viel seltener waren, wie der Wurzelnde Bitterröhrling, ein nicht essbarer Pilz, der einem Steinpilz ähneln könne, beim Anfassen oder Anschneiden aber blau anlaufe. „Man sieht ihn viel in Parkanlagen in den Städten. Er braucht Wärme, und Trockenheit stört ihn nicht.“

Auch der Fransige Wulstling ist ein Gewinner der Erwärmung. „Er liebt es warm und trocken und wenn das so bleibt mit dem Wetter, wird er sich ausbreiten“, sagte Duty. Die Pilzsachverständigen im Land erfassen nach seinen Worten neben dem Wurzelnden Bitterröhrling auch den Fransigen Wulstling in diesem Jahr schwerpunktmäßig. Denn die Pilzsammler müssten aufpassen und die Pilzberater entsprechend geschult werden, was eine der Aufgaben von Duty ist. Der Fransige Wulstling sei essbar. Er gehöre aber zur Familie der Knollenblätterpilze, zu deren Mitgliedern auch ausgesprochen giftige Arten zählen, wie der Grüne Knollenblätterpilz.

Im Reich der Pilze im Nordosten gibt es Zuwanderer. „Im vergangenen Jahr haben wir erstmals auf Rügen die Falsche Rotkappe gefunden“, berichtete Duty. Der auch Großsporiger Röhrling genannte Pilz stamme aus den USA, sei möglicherweise mit Pflanzentransporten nach Europa gelangt und jetzt aus dem östlichen Ostseeraum nach Mecklenburg-Vorpommern eingewandert. „Er braucht sandige Kiefernwälder, und die haben wir“, sagte er. Die Falsche Rotkappe sei essbar. Duty zeigte sich überzeugt, dass künftig noch mehr neue Pilzarten auftauchen werden.

Duty appellierte, beim Sammeln nur Pilze mitzunehmen, die man wirklich kennt und im Zweifel einen Pilzberater aufzusuchen. Eine Liste der Berater steht im Internet auf der Seite des Lagus (www.lagus.mv-regierung.de).

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