Offenbach am Main:Mahnung an Waldbesucher: Brandgefahr stellenweise hoch

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - In Teilen Hessens herrscht weiter hohe Waldbrandgefahr. Dies gilt nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Süden und Teile des Westens. Im Frankfurter Westend, am Flughafen, in Darmstadt sowie stellenweise im Landkreis Darmstadt-Dieburg wird dies der DWD-Vorhersage zufolge auch am Wochenende der Fall sein. Ansonsten geht der DWD von einer mittleren Brandgefahr in Hessen aus, der zugehörige Index hat fünf Stufen und reicht von "sehr gering" bis "sehr hoch".

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - In Teilen Hessens herrscht weiter hohe Waldbrandgefahr. Dies gilt nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Süden und Teile des Westens. Im Frankfurter Westend, am Flughafen, in Darmstadt sowie stellenweise im Landkreis Darmstadt-Dieburg wird dies der DWD-Vorhersage zufolge auch am Wochenende der Fall sein. Ansonsten geht der DWD von einer mittleren Brandgefahr in Hessen aus, der zugehörige Index hat fünf Stufen und reicht von „sehr gering“ bis „sehr hoch“.

Landesweit rund 75 Feuer brachen nach Angaben des Landesbetriebs Hessenforst in diesem Jahr bisher aus. Diese Zahl für acht Monate liege bereits höher als der durchschnittliche Jahreswert von etwa 65 Bränden. Die betroffene Fläche sei mit rund 18,5 Hektar gemessen an der Zahl der Brände aber relativ gering - das zeuge von einer guten Zusammenarbeit mit den Rettungskräften, sagte Hessenforst-Sprecher André Schulenberg. Hessenforst habe die Daten für rund 80 Prozent der Waldfläche im Land.

Wie wichtig eine gute Zusammenarbeit zwischen Forst und Feuerwehr ist, ist im Frankfurter Stadtwald zu sehen: Verkohlte Baumstümpfe und Äste liegen dort an einer Stelle auf dem Boden. Im April war hier ein Feuer ausgebrochen, dank eines frühzeitigen Hinweises aus der Bevölkerung mit glimpflichem Ende. Gut war auch, dass am Wegesrand viele Roteichen wachsen, wie Peter Rodenfels vom Stadtforst sagt. Diese seien relativ feuerbeständig.

Was ebenfalls leicht zu sehen ist: wie fahrlässig sich viele Waldbesucher verhalten. Auf dem Waldboden sind zerbrochene Flaschen zu entdecken, ein Feuerzeug liegt am Wegesrand. „So soll man es gerade nicht machen“, sagt der für die Feuerwehr zuständige Stadtrat Markus Frank (CDU).

Sein Appell an die zahlreichen Erholungssuchenden, die sich gerade an heißen Tagen im Grünen abkühlen wollten: Nicht rauchen, kein Feuer machen und nichts liegen lassen, schon gar keinen Müll. Auch Plastikflaschen könnten wie ein Brennglas wirken. Elf Waldbrände zählte die Stadt seit Anfang 2018, alle brachen ganz in der Nähe der Waldwege aus. Als Hauptursache sehen die Forstbeamten der Stadt weggeworfene Zigarettenkippen an.

Nun schon im zweiten Jahr sind die nötigen Niederschläge ausgeblieben. Die Auswirkungen sind schon beim flüchtigen Blick in den Stadtwald zu sehen: Gleich neben dem Waldweg reihen sich abgestorbene Buchen aneinander, die Rinde platzt bereits ab. Trockenes Laub liegt auf dem Boden. Als Konsequenz gilt ein Grillverbot. Angesichts der Brände im Amazonas-Regenwald und in der russischen Taiga mahnt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne), mit der Klimakrise steige auch die Gefahr für Feuer im heimischen Wald.

Auf die erhöhte Waldbrandgefahr bereitet sich auch die Feuerwehr vor: Leichtere Schutzkleidung soll den Rettungskräften helfen, die anstrengenden Außeneinsätze durchhalten zu können, wie Branddirektor Andreas Ruhs erläutert. Auch das Land hat investiert. Dünnere und damit leichtere Wasserschläuche gehören zu Waldbrand-Sets, die an die Feuerwehren verteilt wurden. Spezielle Wasserrucksäcke sollen leichteres Nachlöschen in unwegsamem Gelände ermöglichen.

Problematisch sei auch an anderer Stelle, dass die durch die Trockenheit abgestorbenen Bäume das Brandrisiko zusätzlich erhöhten, erklärt der Landesfeuerwehrverband. Die Investitionen des Landes in die Ausrüstung werden deshalb auch hier gelobt. Dazu gehören neue transportable Wasserreservoirs für Löscheinsätze aus der Luft, die im Land verteilt an Feuerwehren ausgegeben wurden. Da die hessischen Feuerwehren keine eigenen Hubschrauber haben, kooperieren sie bei der Waldbrandbekämpfung aus der Luft mit den Hubschrauberstaffeln des Landes und des Bundes.

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