Medizin - Meiningen:Medizin-Studium: Südthüringer Landkreis vergibt Stipendien

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Meiningen (dpa/th) - Der Kreis Schmalkalden-Meiningen legt ein eigenes Stipendienprogramm für Medizinstudenten auf, die sich nach ihrem Studium zur Hausarzttätigkeit in dem Kreis verpflichten. Es soll mit dem bevorstehenden Wintersemester 2022/23 starten, wie das Landratsamt mitteilte. Vorgesehen sei, jährlich zwei bis drei Studierende mit monatlich jeweils 500 Euro zu unterstützen - über eine Dauer von fünf Jahren. Im Gegenzug müssen sich die Stipendiaten verpflichten, nach Studienabschluss eine Hausarztpraxis im Kreis zu gründen, zumindest aber fünf Jahre als Allgemeinmediziner oder auch im Gesundheitsamt des Kreises tätig zu sein. Sie müssen außerdem alle Praktika während des Studiums in dem Landkreis absolvieren.

Landrätin Peggy Greiser (SPD) begründete das Programm mit dem Bedarf an Hausärzten in der Region. "Gerade in kleineren Dörfern stehen einige Praxen leer, oder Hausärzte suchen vergeblich Nachfolger."

Dass ein einzelner Landkreis Medizinstipendien vergibt, ist nach Einschätzung der Landesärztekammer in Thüringen ungewöhnlich. Als Erfolgsgeschichte gilt bislang das "Thüringen-Stipendium" der 2009 gegründeten Stiftung ambulante ärztliche Versorgung von Kassenärztlicher Vereinigung und Land, mit dem die Ansiedlung von Haus- und Fachärzten im gesamten Freistaat gefördert werden soll. Hier erhalten die Stipendiaten im Gegenzug für eine mindestens vierjährige Tätigkeit in Thüringen sechs Jahre lang monatlich 250 Euro. Bislang sind nach Stiftungsangaben mehr als 280 Stipendien vergeben worden. An der Finanzierung beteiligen sich auch gesetzliche Krankenkassen.

© dpa-infocom, dpa:220617-99-703794/2

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