Kim Cobb hatte geahnt, dass es schlimm werden würde. Aber so schlimm? Seit 17 Jahren reist die Klimaforscherin vom Georgia Institute of Technology in den USA mindestens einmal im Jahr auf das Atoll Kiritimati, um dort die Korallen zu untersuchen. Sie ist mit den Korallen dort vertraut, als wären es alte Bekannte. Aber als sie im April dieses Jahres auf Kiritimati tauchte, erkannte sie die Welt unter Wasser kaum wieder. Sie sah ein Schlachtfeld, voller Leichen und Verletzten. "85 Prozent der Korallen waren komplett tot", sagt Cobb; modrig, braun und mit Tang überwachsen. Weitere zehn Prozent waren gebleicht - noch lebendig, aber schwer angeschlagen, Prognose ungewiss. Unter der Tauchermaske rannen ihr die Tränen über das Gesicht.
Korallenriffe:Schlachtfeld unter Wasser
Lesezeit: 6 min
Warmes Wasser ist derzeit die größte Bedrohung für Korallenriffe.
(Foto: Tagesspiegel Kooperation)Mit den Korallenriffen droht eines der wertvollsten Ökosysteme des Planeten zu sterben. Selbstheilungskräfte könnten helfen - oder auch Organtransplantationen.
Von Marlene Weiß
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Medizin
Ist doch nur psychisch
Gesundheit
"Eine gute Beweglichkeit in der Hüfte ist das Beste für Ihr Knie"
Beziehung
"Die beste Paartherapie ist das Zusammenleben"
Gesundheit
Mythos Kalorienverbrauch
Essen und Trinken
"Man muss einem Curry in der Zubereitung viel Aufmerksamkeit schenken"