Klimakrise:Globale Temperatur erstmals zwei Grad höher als in vorindustrieller Zeit

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Kompakte Wolken steigen aus dem Braunkohlekraftwerk Schkopau in Sachsen-Anhalt in die Atmosphäre. (Foto: Jan Woitas/dpa)

Das zeigen Daten des EU-Klimadienstes Copernicus für den 17. November. Die Grenzen des Pariser Klimaabkommens sind damit aber noch nicht überschritten.

Die weltweite Durchschnittstemperatur eines Tages hat erstmals seit Aufzeichnungsbeginn mehr als zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau gelegen. Der EU-Klimawandeldienst Copernicus bestätigte, dass die Temperatur am 17. November nach vorläufigen Daten den Durchschnitt des Zeitraums von 1850 bis 1900 für diesen Tag um 2,06 Grad übertroffen habe.

Im Vergleich zur Zeit von 1991 bis 2020 lag die Temperatur für den Tag demnach um 1,17 Grad höher. Zugleich hieß es von dem Dienst: "Es ist wichtig klarzustellen, dass dies keinen Verstoß gegen das Pariser Abkommen darstellt, sondern unsere Nähe zu den international vereinbarten Grenzwerten unterstreicht."

Auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris hatten die Teilnehmer vereinbart, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad. Dabei geht es um längerfristige Werte und nicht um einzelne Tage, Monate oder Jahre. Hintergrund des Beschlusses sind die fatalen Folgen der Erderhitzung wie immer häufigere und schwerere Stürme, Dürren, Überschwemmungen und Waldbrände.

"Globale Temperaturrekorde werden in alarmierender Regelmäßigkeit gebrochen."

Die vergangenen Monate hatten eine Reihe von Temperaturrekorden gebracht, das Jahr 2023 dürfte nach Einschätzung von Experten das global wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Stand Ende Oktober lag die mittlere Temperatur den Copernicus-Daten zufolge 1,43 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt.

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Der Wert vom 17. November sei die bisher größte Abweichung vom geschätzten Durchschnitt eines Tages für die vorindustrielle Zeit - und nicht die höchste absolute Temperatur, teilte ein Copernicus-Sprecher mit. "Der Rekord für den wärmsten Tag (und Monat) liegt immer noch im Juli dieses Jahres, da im nördlichen Sommer deutlich höhere Temperaturen beobachtet wurden."

Zugleich hieß es: "Während wir uns der im Pariser Abkommen festgelegten 1,5-Grad-Grenze nähern, rechnen wir damit, dass es in den kommenden Monaten und Jahren immer häufiger zu Temperaturanomalien kommt, die die 1,5- und 2-Grad-Grenzwerte im Vergleich zum vorindustriellen Niveau überschreiten."

Der Copernicus-Direktor beim Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF), Carlo Buontempo, sagte: "Globale Temperaturrekorde werden in alarmierender Regelmäßigkeit gebrochen." Die Überschreitung der Grenzwerte von 1,5 beziehungsweise zwei Grad sei wegen der Erderwärmung zu erwarten gewesen, hätten aber dennoch erschreckende Auswirkungen, sagte Buontempo rund eineinhalb Wochen vor Beginn der Weltklimakonferenz COP 28 in Dubai.

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