Klima:Klimaaktivisten rufen zu „ungehorsamen Versammlungen“ auf

Lesezeit: 1 min

Vor dem Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe protestieren Klimaaktivisten mit einem Plakat auf dem steht „Protest muss stören dürfen!“ gegen den Prozess, ob Straßenblockaden von Klimaaktivisten als Nötigung einzustufen sind. (Foto: Uli Deck/dpa)

Die Letzte Generation will im Südwesten wieder auf die Straße gehen. Die Klimaaktivisten rufen dabei zu einer neuen Protestform auf

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Stuttgart/Freiburg/Karlsruhe (dpa/lsw) - Die Letzte Generation hat unter anderem in drei Städten im Südwesten für Samstag zu „ungehorsamen Versammlungen“ aufgerufen. Es handelt sich nach Angaben der Letzten Generation um eine neue Demonstrationsform, bei der Demonstrierende Straßen und Gehwege blockieren, ohne dass sich jemand festklebt. Am Samstag 12.00 Uhr soll in Stuttgart am Flughafen, in Freiburg am Hauptbahnhof und in Karlsruhe auf der Durlacher Allee demonstriert werden. Neben Aktivisten sollen unter anderem auch Lehrer, Handwerker, Ärzte, Studenten, Wissenschaftler und Landwirte auf die Straße gehen.

Mit der neuen Demonstrationsform soll die gesamte Gesellschaft erreicht werden, sagte Mario Hess von der Karlsruher Letzten Generation. „Unsere früheren Aktionen mit dem Kleben wurden ja sehr kritisch von Passanten gesehen.“ Nun soll es unter anderem Informationsstände für interessierte Menschen geben. Wie lange die „ungehorsamen Versammlungen“ dauern werden, sei vor allem von der Polizei abhängig, so Hess. „Das wird der entscheidende Faktor sein.“ Wenn es nach ihnen ginge, könne die Veranstaltung mehrere Stunden dauern.

Eine Sprecherin der Polizei Reutlingen teilte auf Nachfrage mit, dass die Polizei für die Versammlung am Stuttgarter Flughafen vor allem flexibel bleiben müsse. „Wir haben in unseren Einsatzvorbereitungen berücksichtigt, dass es eine neue Demonstrationsform ist“, sagte sie am Freitag. Auch die Freiburger Polizei sei vorbereitet und werde mit zusätzlichen Kräften vor Ort sein.

Neben den Demonstrationen im Südwesten wird es außerdem in Köln, Regensburg, München, Leipzig, Bremen, Berlin und auf Rügen Aktionen geben. Einst als „Klimakleber“ bekannt, fordert die Letzte Generation radikale Klimaschutzmaßnahmen. Anfang Februar hatten die Aktivisten eine Kandidatur zur Europawahl angekündigt. Nach eigenen Angaben ist am Mittwoch mit 8800 gesammelten und beglaubigten Unterschriften von Unterstützern eine Hürde für diese Kandidatur genommen worden.

© dpa-infocom, dpa:240315-99-354660/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: