Klimaprotest:Klimaaktivisten demonstrieren erneut in Dresden

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Ein Demonstrant ist bei einem Protest der Gruppe „Letzte Generation“ auf einer Straße festgeklebt. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

Fast täglich protestieren auch in Sachsen Klimaaktivisten. Nicht immer kleben sich die Demonstranten fest. Manchmal hinterlassen sie ihre Botschaft auch an Hausfassaden.

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Dresden (dpa/sn) - Zwei Klimaaktivisten der Gruppierung Letzte Generation haben am Samstag in Dresden gegen Kohleabbau protestiert. Man habe mit Kreidespray am Gebäude des Energieversorgers Sachsen Energie mehrere Losungen angebracht, darunter „Wir wollen leben“ und „Kohle tötet“, teilte ein Sprecher der Organisation am Samstag mit. Die Dresdner Polizei ermittelt gegen eine 20-jährige und einen 50 Jahre alten Mann wegen Sachbeschädigung.

Die Gruppierung wollte nach eigenem Bekunden mit ihrem Protest die Aufmerksamkeit auf die Ungerechtigkeit von Subventionen für fossile Unternehmen lenken.

„Die Gelder für Subventionen in fossile Industrien können ein 9-Euro-Ticket mehrere Jahre finanzieren. Wenn der Regierung der Profit der reichsten ein Prozent wichtiger ist, als erste, einfachste Sicherheitsmaßnahmen zu beschließen, wird deutlich: Die Regierung hat das nicht im Griff“, erklärte eine Aktivistin. „Jede Tonne Kohle, die aus dem Boden geholt wird, sorgt dafür, dass unsere Lebensgrundlagen weiter zerstört werden. Schon jetzt merken wir hier vor Ort erste Auswirkungen des Klimanotfalls“.

Eine weitere Protestaktion wurde für diesen Montag in Dresden angekündigt. Am Nachmittag wollen sich Aktivisten auf einer Straße am Carolaplatz festkleben und so die Fahrbahn blockieren. Zudem wollen sie ein Transparent mit der Aufschrift „Artikel 20a GG = Leben schützen“ mit sich führen und damit an den im Grundgesetz verankerten Auftrag der Regierung erinnern, die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zu schützen, hieß es vorab.

„Wenn wir Veränderung wollen, müssen wir Klimaschutz zu einem gesellschaftlichen Ereignis machen. Das ist eine ausdrückliche Einladung, mit Menschen der Letzten Generation ins Gespräch zu kommen und eine Straßenblockade live zu erleben. Alle müssen sich jetzt fragen: Wie viel Verantwortung kann ich gerade übernehmen? Kann ich meine Pläne aufschieben?“, hieß es in der Ankündigung zu der Aktion. Man rufe alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie die Bundesregierung zum Dialog auf. „Wir wollen nicht stören. Wir wollen die Regierung zurück auf den Boden der Verfassung holen.“

© dpa-infocom, dpa:230225-99-736881/3

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