Berlin:Ozonbelastung im ländlichen Brandenburg zu hoch

Der qualmende Auspuff an einem Dieselfahrzeug. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Brandenburg hat die empfohlenen Werte für Ozon in diesem Jahr deutlich überschritten. Pro Kalenderjahr sollte der tägliche Mittelwert von mehr als 120...

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Potsdam (dpa/bb) - Brandenburg hat die empfohlenen Werte für Ozon in diesem Jahr deutlich überschritten. Pro Kalenderjahr sollte der tägliche Mittelwert von mehr als 120 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft maximal an 25 Tagen überschritten werden, heißt es auf den Internetseiten des Umweltbundesamts (UBA). In Brandenburg war das bis zum 27. Dezember 2019 an neun Messstellen aber häufiger der Fall: In Lütte (Bad Belzig, Potsdam-Mittelmark) lag die Ozonkonzentration an 34 Tagen über dem Zielwert, in Elsterwerda (Elbe-Elster) an 33 Tagen und in Blankenfelde-Mahlow (Teltow-Fläming) an 31 Tagen. Auch im Spreewald (29 Tage), Eisenhüttenstadt und Cottbus (je 28 Tage) wurde der Mittelwert öfter überschritten als empfohlen; und auch Wittenberge, Nauen und Frankfurt (Oder) lagen mit 26 Tagen knapp über der Empfehlung. Die wenigsten Überschreitungen wurden mit 16 Tagen in Potsdam gemessen.

Nach UBA-Angaben sind die Ozonwerte in Städten in der Regel geringer als in ländlichen Gebieten. Das liegt daran, dass Stickstoffmonoxid aus Autoabgasen mit Ozon reagiert, wodurch Ozon abgebaut wird.

Ozon ist ein Treibhausgas, das zur Erwärmung der Erdatmosphäre mit beiträgt. Es wird nach UBA-Angaben nicht direkt freigesetzt, sondern bei intensiver Sonneneinstrahlung durch komplexe chemische Prozesse aus anderen Schadstoffen gebildet. Ozon greift viele andere Stoffe an und kann deshalb Menschen, Pflanzen und Materialien schädigen. Zu hohe Konzentrationen gab es in Brandenburg vor allem im Juni. Sommerliche Hochdruckwetterlagen begünstigen die Ozon-Entstehung.

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