Insekten:Studien sollen mehr Wissen über Asiatische Hornisse bringen

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Eine Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) wird von einem Biologen mit einem Handschuh gehalten. (Foto: Axel Heimken/dpa)

Sie ist exotisch, wird von einigen als Bedrohung angesehen und ist dazu noch wenig erforscht: Die Asiatische Hornisse soll mit einem Projekt in Hessen besser überwacht und bekämpft werden.

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Kassel (dpa/lhe) - Über die Asiatische Hornisse ist bislang nur wenig bekannt: Deshalb hat der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen ein Projekt gestartet, um mehr Daten über das Insekt zu sammeln. „Die Asiatische Hornisse wird sich in Hessen weiter ausbreiten, viele Imkerinnen und Imker sind bereits beunruhigt“, erklärt Marina Meixner, Leiterin des Bieneninstituts Kirchhain.

Das Institut geht demnach davon aus, dass sich die Asiatische Hornisse mit ihrem noch nicht vollständig erforschten Verhalten auf die Imkerei, die Landwirtschaft und die Biodiversität auswirkt. Laut dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hätten Studien aus dem Ausland gezeigt, dass das Insekt in Siedlungsnähe unter anderem gerne Honigbienen frisst.

Eine Expertin des HLNUG fügte noch hinzu: „Sie ernährt sich aber ähnlich wie die Europäische Hornisse durchaus vielfältig. Wildbienen und andere Beute-Insekten kommen im Regelfall nicht in Massen an einem Punkt vor, anders als zum Beispiel an den Bienenständen der Imkerinnen und Imker. Daher sehen wir nach derzeitigem Stand keine Gefahr für die Bestände von Wildbienen und anderen Insektenarten.“

Das Bieneninstitut hat sich nach eigenen Angaben mit anderen Projektpartnern unter anderem folgende Ziele gesetzt: Hornissennester zu vernichten, Bienenvölker zu schützen, die Population der Asiatischen Hornisse zu erfassen und über das Thema aufmerksam zu machen. Auch werden Nesteingänge von Bienenstöcken so umgebaut, dass Hornissen nicht mehr eindringen können.

Es sei unwahrscheinlich, die Asiatische Hornisse in Deutschland auszurotten, sagt Berthold Langenhorst, Geschäftsführer Nabu Hessen. „Wie bei vielen anderen eingeschleppten Arten ist davon auszugehen, dass die Ausbreitung inzwischen unumkehrbar ist. Wir müssen also Wege finden, mit der Hornisse zusammenzuleben.“

Die Art verbreitet sich in Hessen entlang der warmen Rheinebene in Richtung Norden, wie die HLNUG-Expertin erläutert. Auch im Raum Frankfurt und Darmstadt werde die Art bereits gesichtet, wenige Funde gebe es bisher aus Mittelhessen. „In Richtung Osten wurde sie etwa bis Reichelsheim (Kreis Odenwald) gesichtet. Der nördlichste uns bekannte Fund liegt westlich von Frankenau im Landkreis Waldeck-Frankenberg“, erklärt sie.

© dpa-infocom, dpa:240408-99-595319/3

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