Erfurt:Merkel würdigt Mut der Menschen bei Friedlicher Revolution

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Engagement der Menschen in der DDR gewürdigt, die vor 30 Jahren bei der Friedlichen Revolution auf die Straße...

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Erfurt (dpa/th) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Engagement der Menschen in der DDR gewürdigt, die vor 30 Jahren bei der Friedlichen Revolution auf die Straße gegangen sind. Im Herbst 1989 hätten mutige Bürger das damalige DDR-Regime ins Wanken gebracht, sagte Merkel am Freitag bei einem Festakt der Thüringer CDU-Fraktion zum bevorstehenden Tag der Deutschen Einheit in Erfurt. Die Kanzlerin erinnerte unter anderem an die Besetzung der Stasi-Zentrale. „Der Staatssicherheit wurde der Schrecken genommen“, sagte sie.

Am 4. Dezember 1989 hatten rund 500 Frauen und Männer gewaltlos die Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit in Erfurt übernommen. Merkel sagte, die Bürger hätten damit auch verhindert, dass Akten vernichtet wurden. Mit der Friedlichen Revolution habe sich das Tor zur Freiheit geöffnet. Politiker wie der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hätten darauf aufbauen können, um die deutsche Einheit herbeizuführen, betonte Merkel.

In den vergangen 30 Jahren sei viel erreicht worden, es gebe aber auch „Schattenseiten“, etwa strukturelle Probleme. In ihrer Rede ging Merkel auch auf die immer noch bestehenden Unterschiede in den Lebensverhältnissen zwischen Ost und West ein. Dennoch müsse es im Kern darum gehen, „die Zukunft Deutschlands zu gestalten“, wie sie sagte. „Wir haben eine Pflicht, für die Kinder und Enkel zu arbeiten, und auf dem aufzubauen, was gelungen ist“, sagte Merkel.

Nach den „riesigen Anstrengungen“ solle man sich nicht davon verdrießen lassen, „dass manches in dem sogenannten staatlichen Bereich nicht zu einhundert Prozent funktioniert.“ Merkel rief dazu auf, Missstände zu benennen, „aber glauben wir daran, dass Deutschland eine gute Zukunft hat - und damit auch der Freistaat Thüringen.“

Thüringens CDU-Landeschef Mike Mohring rief die Menschen in Ostdeutschland dazu auf, sich stärker an Debatten zu beteiligen. Er wünsche sich, dass aus der ostdeutschen Gesellschaft heraus „viel selbstbewusster, viel stärker, wir interpretieren, was unser Leben ausmacht“, statt darauf zuwarten, „dass andere interpretieren, was unser Leben ausmacht“, sagte Mohring. „Manchmal ist es gut, sich zu erinnern, wo wir herkommen und was wir in den letzten drei Jahrzehnten alles geschaffen haben“, betonte Mohring, der in Thüringen Spitzenkandidat der CDU für die anstehende Landtagswahl am 27. Oktober ist.

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