Forschung:Unterwasserobservatorium von Geomar verschw

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Eckernförde/Kiel (dpa/lno) - Einen ungewöhnlichen Verlust melden die Kieler Meeresforscher. Am Ausgang der Eckernförder Bucht ist ein Observatorium für Umweltmessungen am Meeresboden verschwunden, wie das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung am Dienstag berichtete. "Offenbar wurden die zwei, 550 und 220 Kilogramm schweren, Gestelle am 21. August mit großer Kraft von ihrer Position entfernt." Die Forscher fanden nur noch ein zerfasertes Landanschlusskabel. Die Kriminalpolizei sei eingeschaltet worden.

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Eckernförde/Kiel (dpa/lno) - Einen ungewöhnlichen Verlust melden die Kieler Meeresforscher. Am Ausgang der Eckernförder Bucht ist ein Observatorium für Umweltmessungen am Meeresboden verschwunden, wie das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung am Dienstag berichtete. „Offenbar wurden die zwei, 550 und 220 Kilogramm schweren, Gestelle am 21. August mit großer Kraft von ihrer Position entfernt.“ Die Forscher fanden nur noch ein zerfasertes Landanschlusskabel. Die Kriminalpolizei sei eingeschaltet worden.

Wegen des Gewichts der Gestelle und der Massivität der Kabelverbindungen scheiden laut Geomar Stürme, Strömungen oder Meerestiere als Täter aus. Die Kosten für die Anlage bezifferte Geomar auf 300 000 Euro. „Geradezu unbezahlbar sind aber die Daten, die wir damit erheben“, sagte Projektleiter Prof. Hermann Bange. „Sie helfen der Forschung, Veränderungen in der Ostsee zu registrieren und eventuell Gegenmaßnahmen zu ergreifen.“

Das Observatorium hatten Geomar und das Helmholtz-Zentrum Geesthacht Ende 2016 in einem Sperrgebiet installiert. Schon seit 1957 werden an der Stelle Umweltdaten wie Temperatur, Salzgehalt, Nährstoffe, Sauerstoff oder Chlorophyll erhoben, die Rückschlüsse auf den Zustand des Ökosystems der südwestlichen Ostsee zulassen.

„Am 21. August um 8.15 Uhr stellte es die Datenübertragung ein“, schilderte Bange. „Zunächst dachten wir an einen Übertragungsfehler.“ Doch ein Tauchereinsatz in der vorigen Woche habe gezeigt: „Die Geräte waren weg, die Taucher konnten sie nicht mehr finden.“

Das Observatorium besteht aus zwei Gestellen. Eines ist für die Stromversorgung der Anlage verantwortlich und über ein Kabel mit der Küste verbunden. Das andere Gestell trägt die eigentlichen Sensoren. „Wir haben zunächst versucht, mit eigenen Recherchen und weiteren Tauchereinsätzen die Geräte wiederzufinden“, berichtete Bange. Bisher blieb das ohne Erfolg.

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