Umweltforschung:Menschliche DNA als Beifang

Lesezeit: 2 min

Im Labor lassen sich aus Proben mit menschlicher DNA viele Details herauslesen. In Landeskriminalämtern wird das inzwischen rege genutzt. (Foto: Sven Hoppe/picture alliance/dpa)

Wenn Wissenschaftler Umweltproben sammeln, ist fast immer automatisch menschliches Erbgut enthalten. Das birgt Risiken des Missbrauchs. Ethiker fordern klarere Regeln.

Von Christina Berndt

Mikroplastik hat es schon in alle Gegenden der Erde geschafft. Es findet sich im Schelfeis ebenso wie in den Lianen der Tropen. Ähnlich wie der Kunststoff mit seinem Abrieb hinterlässt auch der Mensch ständig und überall winzige Spuren seiner Selbst. Wo immer er sich aufhält, ist später Erbgut von ihm zu finden. Das kann nicht nur zum Problem werden, falls Aliens eines Tages auf dem Mond menschliche DNA entdecken und dadurch zu dem Schluss kommen, dass Menschen dort heimisch (gewesen) sein müssen. Es wirft tatsächlich schon jetzt und hier ethische Probleme auf. Denn eine Studie im Fachblatt Nature Ecology & Evolution zeigt, dass die Qualität der verstreuten DNA so hoch ist, dass man sie bis ins Detail analysieren kann - und damit Informationen über den Menschen erhält, von dem sie stammt.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusGenetik
:"Wir waren alle mal schwarz"

Der Zoologe Martin Fischer und der Paläogenetiker Johannes Krause erklären, wieso es keine menschlichen "Rassen" gibt - und warum die Angst vor einer "Überfremdung" falsch ist.

Interview von Felix Hütten

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: