Wenn es um Antibiotika-Verordnungen geht, verwendet Brad Spellberg, Chefarzt am Medical Center der Los Angeles County-University, gerne einen plakativen Vergleich: So wie der römische Kaiser Konstantin um das Jahr 300 herum festlegte, dass eine Woche aus sieben Tagen zu bestehen habe, so willkürlich sei irgendwann einmal die Faustregel entstanden, dass Antibiotika gegen Bakterien immer mindestens eine Woche lang eingenommen werden müssten, auch wenn die Symptome längst abgeklungen sind. Sonst, so hieß es, drohen Rückschläge und Resistenzen der Krankheitserreger. Spellberg ist Autor etlicher Fachartikel zur Antibiotika-Einnahme. In vielen von ihnen fürchtet er, ebenso wie in einer aktuellen Arbeit, dass diese Verordnungspraxis noch immer verbreitet ist.
Infektionskrankheiten:Wie lange Antibiotika eingenommen werden sollten
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Seit Jahren zeigen Studien, dass kürzere Behandlungen Vorteile haben können. Offenbar hat sich die Erkenntnis bei vielen Ärzten noch nicht durchgesetzt.
Von Berit Uhlmann
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