Zentralbanken:Japanische Notenbank verschiebt Inflationsziel

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Japans ZentralBank versucht schon seit April 2013, die Wirtschaft des Landes anzukurbeln. Foto: Shuji Kajiyama (Foto: dpa)

Tokio (dpa) - Die japanische Notenbank hat ihr Inflationsziel erneut verschoben. Trotz ihrer extrem lockeren Geldpolitik wird sich die Teuerung in Japan nach Einschätzung der Bank of Japan (BoJ) wohl erst um das Fiskaljahr 2019 (1. April) der angepeilten Marke von zwei Prozent nähern.

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Tokio (dpa) - Die japanische Notenbank hat ihr Inflationsziel erneut verschoben. Trotz ihrer extrem lockeren Geldpolitik wird sich die Teuerung in Japan nach Einschätzung der Bank of Japan (BoJ) wohl erst um das Fiskaljahr 2019 (1. April) der angepeilten Marke von zwei Prozent nähern.

Dies gab die Zentralbank nach einer zweitägigen Sitzung in Tokio bekannt. Eigentlich sollten die Preise für Konsumgüter ohne frische Lebensmittel bereits ein Jahr früher um rund zwei Prozent zulegen. Die Verbraucher und Unternehmen seien jedoch noch in einer Haltung gefangen, die Preissteigerungen nicht dienlich sei, stellte BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda nüchtern fest.

Dabei versucht seine Zentralbank schon seit April 2013 im Kampf gegen die jahrelange Deflation mit stetig fallenden Preisen, die Inflation anzuheizen und die Wirtschaft des Landes anzukurbeln. Damals hatte die Zentralbank noch erwartet, das Inflationsziel von zwei Prozent innerhalb von etwa zwei Jahren zu erreichen. Seither musste sie dieses Ziel nun schon sechs Mal nach hinten schieben. Die Notenbanker entschieden vor diesem Hintergrund am Donnerstag, an ihrem geldpolitischen Kurs vorerst weiter unverändert festzuhalten.

Für das noch bis zum 31. März 2018 laufenden Fiskaljahr erwartet die Bank von Japan eine Preissteigerung um 1,1 Prozent. Zuvor war sie noch von einer Inflation von 1,4 Prozent ausgegangen. Im kommenden Fiskaljahr dürfte sie bei 1,5 Prozent liegen und nicht wie zunächst erwartet bei 1,7 Prozent. Die wirtschaftlichen Aussichten schätzen die Notenbanker gleichwohl etwas besser als bisher ein. So wurde die Wachstumsprognose für das laufende Steuerjahr von 1,6 Prozent auf 1,8 Prozent angehoben. Im nächsten Steuerjahr dürfte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt um 1,4 statt 1,3 Prozent zulegen, hieß es.

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