Ein Gericht in Bangladesch hat den Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus zu sechs Monaten Haft verurteilt, weil er mit dem gemeinnützigen Teil seiner Firma gegen Arbeitsrecht verstoßen haben soll. Zudem müssten der 83-jährige Erfinder des Mikrokredits sowie drei weitere Führungskräfte seines Betriebs je ein Bußgeld von 30 000 Taka (247 Euro) bezahlen, hieß es von dem Gericht in der Hauptstadt Dhaka.
Yunus Unterstützer kritisierten das Urteil. Es sei politisch motiviert. Verwiesen wurde darauf, dass Yunus einst Ambitionen hatte, eine eigene Partei zu gründen. Er habe damit die zunehmend autokratisch auftretende Premierministerin Sheikh Hasina provoziert.
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Yunus und seiner Grameen Bank wurden im Jahr 2006 der Friedensnobelpreis verliehen, weil er mit kleinen Darlehen vielen Menschen geholfen hat, der Armut zu entfliehen. Premierministerin Hasina wirft ihm hingegen vor, Steuern zu vermeiden und mit seinen Krediten "das Blut der Armen zu saugen". Menschenrechtsorganisationen werfen der 76-jährigen Regierungschefin vor, gezielt ihre politische Opposition auszuschalten - besonders vor der anstehenden Wahl Ende der Woche.
Das Gericht erlaubte Yunus und den anderen drei Verurteilten, zunächst gegen Kaution auf freiem Fuß zu bleiben, bis sie bei einem höheren Gericht in Berufung gehen. Der Nobelpreisträger wies alle Anschuldigungen zurück.