Stuttgart:Pro Familia: Wohnungsnot treibt mehr schwangere Frauen um

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Stuttgart (dpa/lsw) - Der Engpass an bezahlbarem Wohnraum bereitet den schwangeren Frauen in der Beratung bei Pro Familia zunehmend Sorge. Das gelte nicht nur für Frauen, die mit dem Gedanken eines Schwangerschaftsabbruchs spielten, sondern auch für Frauen, die sich über Hilfen informieren wollten, sagte Gudrun Christ, Geschäftsführerin von Pro Familia Baden-Württemberg, der Deutschen Presse-Agentur. "Die Frauen fühlen sich mit der Suche nach günstigem Wohnraum für sich und den Nachwuchs überfordert und entwickeln Zukunftsängste." Die Verschärfung der Lage auf dem Wohnungsmarkt sei ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung, Mutter zu werden oder nicht - bei Singles- wie Frauen in Partnerschaften.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Der Engpass an bezahlbarem Wohnraum bereitet den schwangeren Frauen in der Beratung bei Pro Familia zunehmend Sorge. Das gelte nicht nur für Frauen, die mit dem Gedanken eines Schwangerschaftsabbruchs spielten, sondern auch für Frauen, die sich über Hilfen informieren wollten, sagte Gudrun Christ, Geschäftsführerin von Pro Familia Baden-Württemberg, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Frauen fühlen sich mit der Suche nach günstigem Wohnraum für sich und den Nachwuchs überfordert und entwickeln Zukunftsängste.“ Die Verschärfung der Lage auf dem Wohnungsmarkt sei ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung, Mutter zu werden oder nicht - bei Singles- wie Frauen in Partnerschaften.

Zuvor hatte der Landesfamilienrat darauf hingewiesen. „Die Sorge, keine geeignete Wohnung zu finden, führt im Zweifel dazu, dass Frauen keine oder weniger Kinder bekommen und heißt leider auch, dass eine Schwangerschaft deshalb nicht ausgetragen wird“, sagte Geschäftsführerin Rosemarie Daumüller den „Stuttgarter Nachrichten“.

Nach jüngsten Zahlen aus dem Jahr 2016 waren nach Angaben von Pro Familia 41 Prozent der Frauen, die sich gegen eine Schwangerschaft entschieden, verheiratet. 43 Prozent hatten eines oder mehrere Kinder. Die Zahl der Abbrüche bei Frauen mit Wohnsitz in Baden-Württemberg belief sich im vergangenen Jahr auf 9500 - laut Pro Familia 1,6 Prozent weniger als 2016.

Trotz des seit längerem rückläufigen Trends nehme die Zahl der Beratungen im Land zu, sagte Christ. Grund seien finanzielle Probleme und Angst vor Armut. Im vergangenen Jahr zählte Pro Familia in den 19 Beratungsstellen im Südwesten 23 000 Gespräche mit 16 000 Frauen in der Schwangerenberatung und in der Konfliktberatung 7100 Gespräche mit 6700 Frauen.

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