Bochum:Vonovia-Chef: Enteignung keine Lösung für Wohnungsmarkt

Berlin (dpa/bb) - Der Vorstandsvorsitzende des Wohnungskonzerns Vonovia, Rolf Buch, sieht in Enteignungen keinen erfolgversprechenden Weg gegen den Mietenanstieg. "Ich verstehe, dass Menschen extrem reagieren, wenn sie sich in einem so existenziellen Bereich wie dem Wohnen bedroht fühlen", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit" mit Blick auf die aktuelle Debatte in Berlin. "Ich glaube aber, dass Enteignungen die Probleme auf dem Wohnungsmarkt nicht lösen würden." Die Vorstellung, dass sich die Mietentwicklung durch Enteignungen drastisch verändern ließe, sei falsch. "Die Stadt müsste viele Milliarden an Entschädigung zahlen, die Effekte wären gering."

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Berlin (dpa/bb) - Der Vorstandsvorsitzende des Wohnungskonzerns Vonovia, Rolf Buch, sieht in Enteignungen keinen erfolgversprechenden Weg gegen den Mietenanstieg. „Ich verstehe, dass Menschen extrem reagieren, wenn sie sich in einem so existenziellen Bereich wie dem Wohnen bedroht fühlen“, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“ mit Blick auf die aktuelle Debatte in Berlin. „Ich glaube aber, dass Enteignungen die Probleme auf dem Wohnungsmarkt nicht lösen würden.“ Die Vorstellung, dass sich die Mietentwicklung durch Enteignungen drastisch verändern ließe, sei falsch. „Die Stadt müsste viele Milliarden an Entschädigung zahlen, die Effekte wären gering.“

Angesichts der Mietenexplosion in Berlin will eine Initiative von April an Unterschriften für einen Volksentscheid sammeln. Ziel ist es, Unternehmen mit mehr als 3000 Wohnungen zu „vergesellschaften“. Der Vorstoß zielt vor allem auf den Konzern Deutsche Wohnen, der in Berlin rund 100 000 Wohnungen besitzt. Er würde aber auch Vonovia mit rund 44 000 Wohnungen in Berlin und Umland treffen. Die Initiative beruft sich auf das Grundgesetz, das eine „Vergesellschaftung“ unter bestimmten Bedingungen erlaubt.

Wenn die Stadt die Mieten mindern wolle, könne sie bei Vermietern Belegungsrechte kaufen, schlug Buch vor. „Für die entsprechenden Wohnungen könnte dann eine Sozialmiete von beispielsweise fünf Euro pro Quadratmeter genommen werden. Die Stadt würde uns als Eigentümer die Differenz zur ortsüblichen Vergleichsmiete zahlen.“ Ein solches Modell praktiziere Vonovia bereits in Sachsen. „Wir wären bereit, dieses Modell auch in Berlin weiter auszubauen.“

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