Berlin:Leipzig wird Standort der neuen Agentur für Innovationen

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Berlin/Dresden (dpa/sn) - Leipzig wird Standort einer neuen Agentur für Innovationen. Die sächsische Stadt setzte sich gegen Potsdam und Karlsruhe durch. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte am Mittwoch in Berlin, Leipzig sei heute bereits ein "innovationspolitischer Leuchtturm" mit einer starken Wissenschaftsorientierung und einer guten Verkehrsanbindung. Es habe ein "leichtes Übergewicht" der Argumente für Leipzig gegeben.

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Berlin/Dresden (dpa/sn) - Leipzig wird Standort einer neuen Agentur für Innovationen. Die sächsische Stadt setzte sich gegen Potsdam und Karlsruhe durch. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte am Mittwoch in Berlin, Leipzig sei heute bereits ein „innovationspolitischer Leuchtturm“ mit einer starken Wissenschaftsorientierung und einer guten Verkehrsanbindung. Es habe ein „leichtes Übergewicht“ der Argumente für Leipzig gegeben.

Die neue „Agentur für Sprunginnovationen“ soll bahnbrechenden Ideen „Made in Germany“ zum Durchbruch verhelfen. Bisher dominieren vor allem US-Konzerne bei neuen technologischen Entwicklungen. Vorbild für die neue Agentur ist eine ähnliche Einrichtung in den USA.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht in Leipzig einen „bestens geeigneten Ort“ für die neue Agentur zur Förderung von Innovationen. Die Stadt sei ein international gefragter und dynamischer Innovationsplatz, so der Politiker. Zudem verwies er auf die zahlreichen Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Sachsen, die an Zukunftsthemen wie Mikroelektronik, Leichtbau oder Künstler Intelligenz arbeiteten. „Wir hoffen durch die Ansiedlung der Agentur auf starke Impulse für ganz Deutschland“, so Kretschmer.

Ziel ist es, dass in Deutschland aus Ideen viel mehr als bisher auch erfolgreiche Produkte entstehen. Die Agentur soll „zeitnah“ ihre Arbeit aufnehmen mit rund 35 bis 50 Mitarbeitern in der Zentrale. Zudem sollen „Scouts“ in ganz Deutschland unterwegs sein auf der Suche nach Ideen. Daraus sollen Firmen entstehen, die Produkte auf den Markt bringen, die das Zeug haben, Branchen zu verändern. Der Agentur sollen in den kommenden zehn Jahren nach früheren Angaben Mittel von rund einer Milliarde Euro zur Verfügung stehen.

Altmaier sagte, bei der Entscheidung für Leipzig hätten auch strukturpolitische Aspekte eine Rolle gespielt. Die Stadt sei nahe am Mitteldeutschen Braunkohlerevier, das vom Strukturwandel im Zuge des geplanten Kohleausstiegs betroffen sei. Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte, der Bund wolle mit der Agentur einen völlig neuen Weg bei der Förderung von Innovationen gehen. Der Ort Leipzig passe sehr gut zur kreativen Aufgabe. „Leipzig steht für Zukunft und beweist, dass die ostdeutschen Länder Orte der Innovation sind.“

Der Gründungsdirektor der neuen Agentur, Rafael Laguna de la Vera, hatte Leipzig als Standort empfohlen. Er nannte die Wahl der sächsischen Metropole eine Entscheidung mit großer Symbolik. Der 55-jährige Software-Unternehmer ist in Leipzig geboren.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) zeigte sich über die Entscheidung des Bundes begeistert. „Von der Produktion zur Innovation - wir haben in Leipzig den Sprung geschafft, nicht nur Standort für Spitzentechnik, sondern künftig auch Motor für die Zukunftsthemen unserer Wirtschaft zu sein.“

Im Wettbewerb um den Standort für die neue Agentur für Innovation hatte die Leipziger Wirtschaftsförderung mehrere Standortangebote unterbreitet. Ende August hatte dann eine Delegation unter Leitung von Rafael Laguna de la Vera die Messestadt besucht und sich „vom hohen Innovationspotential“ der Stadt überzeugen können. Die „Agentur für Sprunginnovationen“ befinde sich laut Stadt in guter Gesellschaft. Bis 2022 soll sich am Flughafen die neue Bundesbehörde für Innovation in der Cybersicherheit am Flughafen ansiedeln.

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