Wirtschaft kompakt:"Da sind klare Anzeichen einer Blase"

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Google-Chef Schmidt hält Facebook & Co. für überbewertet. Die Macher des sozialen Netzwerkes verblüffen zugleich mit neuen Einschätzungen des Unternehmenswertes.

Google-Chef Eric Schmidt hält den Ansturm auf kleinere Internet-Unternehmen wie Facebook für übertrieben. "Da sind klare Anzeichen einer Blase", sagte Schmidt dem Schweizer Magazin Bilanz.

Wie viel ist Facebook wert? 50 Milliarden Dollar, 60 oder doch erheblich weniger? (Foto: dpa)

Aber die Bewertungen seien nun einmal, wie sie sind. Die Leute glaubten eben, dass diese Firmen in der Zukunft riesige Umsätze erreichen würden. Die Internet-Giganten Facebook und Google erwägen einem Zeitungsbericht zufolge die Übernahme des rasant wachsenden Kurznachrichtendienstes Twitter.

Schmidt bekräftigte zudem seine Absicht, weitere vier Jahre bei Google bleiben zu wollen. Vor kurzem war bekannt geworden, dass Schmidt im April in den Verwaltungsrat von Google wechselt und Firmengründer Larry Page das operative Geschäft übernimmt.

Facebook, Twitter und Co.
:Eine Idee - viele Milliarden

Gigantische Hoffnungen, obwohl noch gar nicht an der Börse: Facebooks Wert wird auf 50 Milliarden Dollar geschätzt, Twitter auf knapp vier Milliarden Dollar. Die Goldgruben - ein Überblick in Bildern.

Kristina Staab

Das Internet-Netzwerk Facebook erwägt Medienberichten zufolge, seinen Mitarbeitern den Verkauf von Firmenanteilen an institutionelle Investoren zu erlauben. Der zur Diskussion stehende Preis für die Anteile bedeute, dass Facebook seinen Unternehmenswert auf 60 Milliarden Dollar schätze, hieß es in dem einflussreichen Branchenblog Things Digital.

Ein Sprecher des Unternehmens nahm keine Stellung zu den Angaben. Facebook prüfe die Verkaufserlaubnis, weil eine Reihe von großen Institutionen ihr Interesse an einem Einsteig bei dem Unternehmen angemeldet hätten, hieß es in dem Blog unter Berufung auf Kreise weiter.

Es wird erwartet, dass das Netzwerk im kommenden Jahr an die Börse geht. Investoren reißen sich seit Wochen um eine Beteiligung an dem Netzwerk, das binnen weniger Jahre mehr als eine halbe Milliarde Nutzer gewonnen hat. Die Investmentbank Goldman schätzte den Wert von Facebook kürzlich auf 50 Milliarden Dollar.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat einen neuen Chef: Gert G. Wagner wurde zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Berliner Instituts berufen. Er übernimmt damit die Nachfolge von Klaus F. Zimmermann, der in der vergangenen Woche zurückgetreten war. Stellvertreter Wagners wird Georg Weizsäcker.

Die Kandidaten waren vom ehemaligen Wirtschaftsweisen Bert Rürup vorgeschlagen worden. Beide Entscheidungen fielen einstimmig.

Wagner will das Institut stärker auf die Konjunkturforschung ausrichten. "Die empirische Konjunkturforschung wurde in den 20er Jahren am DIW erfunden - und wie damals ist es auch heute unser Anspruch, die großen Linien der wirtschaftlichen Entwicklung verstehen und interpretieren zu können", sagte der Ökonom.

Eine wichtige Hürde, die das DIW nehmen muss, ist die Evaluierung durch die Leibniz-Gemeinschaft. Darin soll die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des Instituts geprüft werden. Vom Ergebnis hängt die Finanzierung des DIW durch den Bund und das Land Berlin ab.

Der 58-jährige Gert G.Wagner ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der TU Berlin und und Max Planck Fellow am MPI für Bildungsforschung Berlin. Er leitet seit 1989 die Langzeiterhebung Sozio-ökonomisches Panel am DIW.

Georg Weizsäcker, 37, ist Forschungsdirektor der "Qualitätsoffensive", die das Forschungsprofil des Instituts gestärkt hat. Zu seinen Schwerpunkten in der Forschung gehören die Verhaltensökonomie und die experimentelle Ökonomie. Weizsäcker ist Professor am University College London.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/aum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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