Schwerin:MV: Nur wenige Elektro-Autos in Landesbehörden und Kommunen

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Behörden in Mecklenburg-Vorpommern kommen beim Umstieg auf Elektromobilität bislang meist nur schleppend voran. Sowohl das Land als auch Kommunen wollen aber...

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Schwerin (dpa/mv) - Behörden in Mecklenburg-Vorpommern kommen beim Umstieg auf Elektromobilität bislang meist nur schleppend voran. Sowohl das Land als auch Kommunen wollen aber verstärkt Elektroautos für den dienstlichen Gebrauch anschaffen, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Zentralen Fahrbereitschaft des Landes sind von insgesamt 73 Fahrzeugen inzwischen 9 mit einem Elektroantrieb ausgestattet. Das entspricht einem Anteil von zwölf Prozent. Nach Angaben des Innenministeriums in Schwerin ist ein weiterer Ausbau der E-Flotte mittelfristiges Ziel. Bei der Polizei des Landes ist bislang allerdings nur ein Elektroauto auf der Insel Hiddensee in Betrieb. Den Angaben zufolge wird aber auch bei der Polizei der weitere Einsatz von E-Autos geprüft. Derzeit nutzen die Beamten etwa 1200 Autos, vom Streifenwagen bis hin zum schweren Lkw.

In den Kommunen ist ebenfalls die Anschaffung weiterer Elektroautos geplant. In Schwerin sind inzwischen von 18 genutzten Personenwagen in der Verwaltung fünf mit Elektromotor unterwegs, drei weitere besitzen Hybridantriebe. „Zwischen den einzelnen Dienststellen der Stadtverwaltung wird die Post mit einem rein elektrischen Fahrzeug transportiert“, sagte eine Stadt-Sprecherin. Auch der Austausch der Bücher zwischen den drei Zweigstellen der Stadtbibliothek werde innerhalb des Stadtgebietes mit dem Elektrofahrzeug erledigt. Derzeit werde zudem mit einem Planungsbüro ein Konzept für den künftigen städtischen Fuhrpark erarbeitet.

In der Hansestadt Rostock hat man nach Angaben eines Sprechers bislang vor allem auf Fahrzeuge mit Gasantrieb gesetzt. 250 Fahrzeuge befinden sich insgesamt im Fuhrpark der Hansestadt. Rund 100 davon sind Pkw. Nach Angaben der Stadt sind bislang wenige Elektrofahrzeuge in der Pkw-Flotte. „Mittelfristig planen wir, den Anteil der E-Fahrzeuge zu erhöhen“, sagte der Sprecher, ohne aber Zahlen zu nennen.

Die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern können nach Angaben des Verkehrsministeriums in Schwerin Unterstützung vom Land erhalten, wenn sie ihre Flotten auf E-Autos umrüsten wollen. „Aus einem entsprechenden Programm, in das auch Mittel der EU fließen, sind bislang zwei Fahrzeuge für die Kommunen gefördert worden“, sagte eine Ministeriumssprecherin. Mittel der EU sollen auch nach dem Jahr 2021 in der neuen Förderperiode bereitstehen. Für Landesbehörden gebe es bislang keine Fördermöglichkeiten.

Der Städte- und Gemeindetag wies darauf hin, dass die Fahrzeuge in den Kommunen sehr lange genutzt werden. Insofern würde sich bei der Umstellung auf E-Fahrzeuge auch eher langfristig etwas bewegen. „Ein Großteil der kommunalen Fahrzeuge sind Nutzfahrzeuge. Da fehlt es bislang auch an entsprechenden Angeboten der Industrie“, machte Andreas Wellmann deutlich. Der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindetages verwies gleichzeitig aber auf das von der Post für den eigenen Zustelldienst entwickelte Elektroauto, das auch für die Kommunen interessant sein könne.

In Mecklenburg-Vorpommern waren nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes zum 1. Juli dieses Jahres 6814 Elektro- und Hybridfahrzeuge angemeldet. Bei einem Fahrzeugbestand von insgesamt 1,065 Millionen lag der Anteil somit bei 0,64 Prozent. Bundesweit lag dieser Anteil bei 0,99 Prozent.

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