Verkehr:Richtige Pflege: So kommt das Rad durch den Winter

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Göttingen (dpa/tmn) - Radeln im Winter fordert Mensch und Material. Denn neben Kälte können Feuchtigkeit, Glätte oder Streusalz Probleme bereiten. "Das Fahrrad braucht im Winter schon ein wenig mehr Pflege", sagt David Koßmann vom Pressedienst Fahrrad (pd-f).

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Göttingen (dpa/tmn) - Radeln im Winter fordert Mensch und Material. Denn neben Kälte können Feuchtigkeit, Glätte oder Streusalz Probleme bereiten. „Das Fahrrad braucht im Winter schon ein wenig mehr Pflege“, sagt David Koßmann vom Pressedienst Fahrrad (pd-f).

Die meisten Dinge lassen sich dabei relativ einfach selbst erledigen. „Es gibt den sogenannten Dreiklang in der Radpflege: Kette, Bremsen, Reifen.“ Worauf es im Winter ankommt:

Schmieren: Ob eine Kette gut funktioniert, können Radfahrer heraushören: „Wenn sie quietscht, ist es oft schon zu spät“, sagt Koßmann. Dann fehlt Fett oder Öl. „Die Kette muss gut geschmiert sein.“ Ist sie trocken und bereits ein wenig angerostet, kann sogenanntes Kriechlöl helfen, die Oberflächenkorrosion zu lösen. Wer wegen der besseren Schmierfähigkeit eher festere Schmiermittel mit Teflon wählt, sollte bedenken, dass sich daran oft Dreck festsetzt. „Da müssen Sie unter Umständen ab und zu putzen.“ Denn Schmutz zieht Feuchtigkeit an und fördert damit die Rostbildung.

Putzen: Damit die Bremsbeläge Grip haben, ist es ratsam, stark verschmutzte Felgenränder ab und an zu säubern. „Scheibenbremsen haben im Winter einen Vorteil“, erklärt Koßmann. „Sie sind an der Nabe angebracht und bekommen daher keinen Schmutz vom Reifen ab.“ Doch auch die weit verbreiteten V-Brakes, die an der Felge greifen, reichen in der Regel aus. Wichtig ist, dass die Bremsbeläge noch dick genug sind. „Wer beim Bremsen ein Geräusch hört, sollte sich neue Beläge besorgen“, rät Koßmann. „Denn die sind dann meist runter.“ Vielfahrer können spezielle Bremsbeläge für den Winter montieren.

Ein Tipp für alle, die ihr Rad im Keller oder der Garage parken: Bei allzu großen Temperaturschwankungen zwischen drinnen und draußen kann sich in der Hülle der Bowdenzüge Kondenswasser bilden, erklärt Koßmann. Steht das Rad dann länger bei Minusgraden draußen, gefriert das Kondenswasser. „Die Bremse funktioniert dann nicht mehr.“ Um dem vorzubeugen, sollte das Rad trocken, aber kühl geparkt werden.

Luft ablassen: Auf nasser oder vereister Fahrbahn kommen Radler schnell ins Rutschen. Um Unfälle zu vermeiden, empfiehlt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) nicht nur eine angemessene Fahrweise. Eine Möglichkeit ist auch, das Rad mit Winterreifen auszustatten. Sie haben mehr Grip. Für vereiste Strecken gibt es mit Spikes besetzte Reifen. Diese sind im Straßenverkehr erlaubt, sagt ADFC-Rechtsexperte Roland Huhn. „Denn von einer Beschädigung der Straßendecke durch einen Radfahrer mit Spikereifen ist nicht auszugehen.“ Ansonsten hilft ein einfacher Trick: „Lassen Sie ein wenig Luft ab“, rät Experte Koßmann. „Dann wird die Lauffläche und damit die Traktion größer.“

Akku wärmen: Wer ein Pedelec hat, sollte sich im Winter um seinen Akku kümmern. Denn in Pedelecs werden in der Regel Lithium­Ionen-Batterien verbaut, erklärt die Stiftung Warentest. Und die sind frostempfindlich. Touren bei strengem Frost machen den Stromspeichern aber in der Regel nichts aus. Der Fahrstrom sorgt unterwegs für warme Akkuzellen. Nur sollten die Batterien bei einer Fahrpause nicht auskühlen. Eine Möglichkeit, das zu verhindern, sind Schutzhüllen aus Neopren.

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