Mainz:Bürgerverein fordert von Dreyer mehr Einsatz gegen Bahnlärm

Mainz/Boppard (dpa/lrs) - Im Streit um den extremen Bahnlärm im Mittelrheintal fordert ein Bürgerverein mehr Einsatz der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Ihr Pochen auf den Bau einer Ausweichtrasse für Güterzüge erscheine eher als ein Ablenkungsmanöver, weil dieses große Projekt frühestens in 30 bis 40 Jahren fertig sein könnte, teilte das Bürgernetzwerk Pro Rheintal am Donnerstag in Boppard in einem offenen Brief an die Regierungschefin mit. Die jetzige Generation bliebe damit unberücksichtigt.

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Mainz/Boppard (dpa/lrs) - Im Streit um den extremen Bahnlärm im Mittelrheintal fordert ein Bürgerverein mehr Einsatz der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Ihr Pochen auf den Bau einer Ausweichtrasse für Güterzüge erscheine eher als ein Ablenkungsmanöver, weil dieses große Projekt frühestens in 30 bis 40 Jahren fertig sein könnte, teilte das Bürgernetzwerk Pro Rheintal am Donnerstag in Boppard in einem offenen Brief an die Regierungschefin mit. Die jetzige Generation bliebe damit unberücksichtigt.

Nötig seien jetzt schon mehr Maßnahmen gegen den Bahnlärm im Welterbe Oberes Mittelrheintal. 2018 sei von der Deutschen Bahn in Rheinland-Pfalz nur eine halbe Million Euro in Lärmschutz investiert worden, obwohl hier doch das Zentrum des Lärms in Europa liege. In Bayern wurden laut dem Bürgerverein dagegen 21 Millionen, in Nordrhein-Westfalen 16 Millionen und in Niedersachsen 13 Millionen Euro zur Eindämmung des Bahnlärms ausgegeben. Es sei schamlos und katastrophal, wie Bund und Bahn am Mittelrhein mit den Anwohnern umgingen.

Ministerpräsidentin Dreyer hatte vor drei Wochen in Berlin mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) unter anderem über die geplante Machbarkeitsstudie für eine Alternativtrasse für Güterzüge durch Westerwald und Taunus gesprochen. Schon damals betonte sie allerdings, dass für weniger Bahnlärm auch kurz- und mittelfristig Maßnahmen ergriffen werden müssten. Als Beispiele nannte Dreyer leisere Bremssohlen, Schallschutzwände, Schienensanierungen, Modernisierung des Fuhrparks und lärmabhängige Trassenpreise.

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