Frankfurt am Main:Miet-E-Scooter rollen in Frankfurt und Wiesbaden

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Wiesbaden/Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Seit bald zwei Monaten sind Elektro-Tretroller in Deutschland zugelassen. Während schon vor der Einführung viel von den E-Scootern als neuem Mobilitätstrend die Rede war, konnten die Fahrzeuge in Hessen bisher nur in FRANKFURT gemietet werden. In der Mainmetropole sind derzeit drei Anbieter präsent, vor allem im Bereich der Innenstadt und den eher zentralen Stadtteilen.

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Wiesbaden/Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Seit bald zwei Monaten sind Elektro-Tretroller in Deutschland zugelassen. Während schon vor der Einführung viel von den E-Scootern als neuem Mobilitätstrend die Rede war, konnten die Fahrzeuge in Hessen bisher nur in FRANKFURT gemietet werden. In der Mainmetropole sind derzeit drei Anbieter präsent, vor allem im Bereich der Innenstadt und den eher zentralen Stadtteilen.

Seit Mittwoch stehen nun auch in WIESBADEN und im benachbarten rheinland-pfälzischen MAINZ die ersten Miet-E-Tretroller bereit. Das sagte ein Sprecher des Anbieters Tier. Nach Angaben der Wiesbadener Verkehrsgesellschaft ESWE sieht die Stadt das neue Angebot positiv. Bislang hätten sieben mögliche Anbieter ihr Interesse bekundet. Diese Woche hatte es in der hessischen Landeshauptstadt bereits für alle Interessierten ein öffentliches Fahrtraining mit E-Tretrollern der Verleiher Tier und Voi gegeben.

In OFFENBACH hingegen sind die Straßen noch Mietroller-frei. Auch in GIESSEN gibt es kein Verleihsystem von E-Scootern und das wird auf absehbare Zeit so bleiben. „Wir haben keine Anfrage von Anbietern vorliegen“, sagte eine Stadtsprecherin. In KASSEL hat es zumindest schon mal einen Interessenten gegeben. So habe sich ein E-Scooter-Anbieter unverbindlich im Rathaus erkundigt. „Doch seitdem ist nichts passiert“, erklärte ein Stadtsprecher.

In MARBURG gibt es aktuell keine E-Scooter. Stattdessen baue man das Angebot mit Mobilitätsstationen aus – zentrale Punkte mit Leihfahrräder, E-Leihautos und Ladestationen. Bislang liege der Stadt keine Anfragen von Anbietern für E-Scooter vor. Jedoch habe die Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause beschlossen, dass die Einführung eines E-Scooter-Verleihsystems geprüft werden solle, sagte eine Sprecherin.

Auch in FULDA gibt es nach Angaben einer Sprecherin keine Anträge und Pläne von Unternehmen, E-Scooter zu verleihen. Möglicherweise hänge das auch mit der Altstadt und dem vielen Kopfsteinpflaster zusammen. Als weiteren möglichen Grund nannte die Sprecherin: „Wir haben hier kurze Wege in Fulda.“

„Wir sind in einer Art Wartesituation“, sagte ein Sprecher der Stadt DARMSTADT zu möglichen Interessenten für einen E-Scooter-Verleih. „Wir stellen uns darauf ein, dass es Interessenten gibt.“ Bislang gebe es jedoch keine formelle Anfrage. Wenn sich eine Firma hier niederlasse, wolle die Stadt aber in jedem Fall Absprachen über die möglichen Abstellplätze und den Rücktransport verliehener E-Scooter.

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wiederum zeigt seit neuestem in seiner App auch E-Scooter des Anbieters Tier Mobility an. Damit können sich die Nutzer der nicht nur über Mietfahrräder, Taxis und Carsharing-Fahrzeuge in ihrer jeweiligen Umgebung informieren, sondern auch über verfügbare E-Scooter. „Die E-Scooter eignen sich perfekt für die letzte Meile von der Haltestelle bis zum Ziel und sind daher die ideale Ergänzung des multimodalen Kartenangebots in der RMV-App“, sagte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat. Nach Angaben von Tier-Deutschlandschef Philip Reincken wird in der App-Auskunft auch der Ladestand der Elektroroller angezeigt.

Ob es zu mehr Unfällen kommt, lasse sich angesichts des kurzen Zeitraums statistisch noch nicht sagen, sagte Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherungen. Allerdings scheine die Unfallhäufigkeit pro zurückgelegtem Kilometer im Vergleich zum Fahrrad „deutlich erhöht“.

Erst nach frühestem einem Jahr könne gesagt werden, ob die E-Scooter „eine sinnvolle Ergänzung im Mobilitätsmix ausfüllen“ - jedenfalls für die Elektroscooter in privater Hand. „Denn die Verleih-Scooter leisten das offensichtlich nicht. Hier steht ganz überwiegend die touristische und Spaßnutzung im Vordergrund“, sagte Brockmann. Auch die bisherigen Unfallmeldungen lassen das trendige Verkehrsmittel beziehungsweise manche Fahrer aus der Sicht des Unfallforschers im schlechten Licht erscheinen: „Wir sehen schwere Verletzungen, wir sehen massive Regelverstöße wie Fahren zu zweit, durch Kinder oder unter Alkohol, gerne auch auf dem Gehweg.“

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