Ebersberg:Per Chip langsamer über die Straße: Senioren-Ampel

Ebersberg (dpa/lby) - Langsamer über die Straße: In einem bundesweit einmaligen Pilotprojekt können Senioren und gehbehinderte Menschen im oberbayerischen Ebersberg mit einem Chip die Fußgänger-Grünphase an der Ampel verlängern. Statt zehn Sekunden bleiben dann 16 Sekunden, um die Straße zu überqueren, wie Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) am Donnerstag auf Anfrage erläuterte. Der "Münchner Merkur" hatte zuerst über das Projekt berichtet.

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Ebersberg (dpa/lby) - Langsamer über die Straße: In einem bundesweit einmaligen Pilotprojekt können Senioren und gehbehinderte Menschen im oberbayerischen Ebersberg mit einem Chip die Fußgänger-Grünphase an der Ampel verlängern. Statt zehn Sekunden bleiben dann 16 Sekunden, um die Straße zu überqueren, wie Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) am Donnerstag auf Anfrage erläuterte. Der „Münchner Merkur“ hatte zuerst über das Projekt berichtet.

Die Idee stammte aus Singapur. Der Vorsitzende des Seniorenbeirates, Thomas John, war auf einer Reise darauf gestoßen - und brachte den Vorschlag mit ins heimische Oberbayern. „In Singapur ist das schon gang und gäbe. Da dachte ich mir, wenn ich nach Hause komme, hake ich mal nach“, sagte John. „Wir haben in Ebersberg eine extreme Verkehrssituation.“ An die 14 000 Fahrzeuge rauschten jeden Tag durch den Ort.

Im Rathaus kam die Idee gut an. Einerseits gebe es viel Verkehr, den man möglichst wenig behindern wolle, andererseits sollten die Bürger sicher über die Straße kommen, sagte Brilmayer. Bis zur Installation der beiden Ampeln - eine östlich und eine westlich des Rathauses an der Staatsstraße - dauerte es aber drei Jahre. Seit Freitag vergangener Woche können sich mobilitätseingeschränkte Bürger nun im Rathaus gegen zehn Euro Pfand den Chip holen. Ein knappes Dutzend habe davon schon Gebrauch gemacht - es gebe aber 380 registrierte gehbehinderte Bürger, sagt Bürgermeister Brilmayer. Das Pilotprojekt soll ein Jahr laufen.

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