Cottbus:Winterwetter: Behinderungen auf Straßen und Schienen

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Zwei Räumfahrzeuge des Winterdienstes fahren auf der Autobahn A12 nahe der Anschlussstelle Müllrose in Richtung Berlin. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB)

Schnee und Glatteis haben in Brandenburg vor allem auf der Schiene zu größeren Verkehrsstörungen geführt. Betroffen war insbesondere der Süden des Landes. In...

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Potsdam (dpa/bb) - Schnee und Glatteis haben in Brandenburg vor allem auf der Schiene zu größeren Verkehrsstörungen geführt. Betroffen war insbesondere der Süden des Landes. In Cottbus stand der Tramverkehr am Montag still, und bei den Regionalzügen in Richtung Sachsen und Sachsen-Anhalt fielen zahlreiche Verbindungen aus. Auf den Straßen waren die Straßenmeistereien mit großem Einsatz unterwegs.

Die Räumdienste waren mit mehr als 200 Fahrzeugen rund um die Uhr bei der Arbeit, berichtete der Sprecher des Landesbetriebes Straßenwesen, Steffen Streu, am Montag. Die rund 300 Mitarbeiter seien zu Zwölf-Stunden-Schichten übergegangen. Während die Lage auf den Straßen im Norden Brandenburgs noch „relativ entspannt“ gewesen sei, habe im Süden vor allem der Wind die Räumarbeiten erschwert. Immer wieder habe es Schneeverwehungen gegeben, in denen auch Fahrzeuge stecken blieben. Deswegen mussten einzelne Straßenabschnitte wiederholt zeitweise gesperrt werden.

Laut einem Sprecher der Polizeidirektion Süd kann dennoch nicht von einem Verkehrschaos gesprochen werden. „Die meisten Verkehrsteilnehmer haben sich angepasst“, sagte er. Dennoch kam es infolge der winterlichen Bedingungen zu Unfällen. Nach Angaben der Polizei war am frühen Montagmorgen der Verkehr im gesamten Landkreis Oberspreewald-Lausitz behindert. So blieben unter anderem bei Großkoschen, Lindenau und Lauchhammer Autos und Laster in Schneeverwehungen liegen. Verletzt wurde niemand.

Auch die Polizeidirektion West meldete zahlreiche witterungsbedingte Unfälle. „In den meisten Fällen kamen die Autofahrer in Folge nicht angepasster Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab oder stießen in Folge von zu geringen Sicherheitsabständen zusammen“, hieß es in einer Mitteilung. „Insgesamt lässt sich jedoch feststellen, dass der überwiegende Teil der Autofahrer auf die Straßenverhältnisse eingestellt war und entsprechend vorsichtig gefahren wurde.“

Das Winterwetter sorgte ebenfalls vor allem im Süden Brandenburgs für Verspätungen und Ausfälle im Zugverkehr. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, waren vor allem die Regionen um Cottbus und Calau (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) betroffen. Größere Störungen gab es insbesondere auf den Linien zwischen Cottbus und Sachsen sowie Sachsen-Anhalt. Auch auf der Strecke zwischen Frankfurt (Oder) und Cottbus bremsten Weichenstörungen den Zugverkehr aus. In den übrigen Regionen Brandenburgs kam es vereinzelt zu Verspätungen und Ausfällen.

In Cottbus musste am Montagvormittag der Straßenbahnverkehr komplett eingestellt werden. Grund waren Weichenstörungen durch Schneeverwehungen und vereinzelte Stromausfälle. Auf sämtlichen Straßenbahnlinien wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingesetzt. Sämtliche Räum- und Gleispflegefahrzeuge seien im Einsatz, meldete das zuständige Verkehrsunternehmen. Am Nachmittag konnten die meisten Linien den Betrieb wieder aufnehmen.

Trotz Schnee und Glatteis war es im Berufsverkehr Montagfrüh nur zu vergleichsweise wenigen Unfällen im Straßenverkehr gekommen. Von Mitternacht bis 9 Uhr habe es 15 Unfälle mit Blechschäden und 4 weitere Kollisionen mit Verletzten gegeben, sagte ein Sprecher des Lagezentrums der Brandenburger Polizei. Etwa Zwei Drittel dieser Unfälle seien auf das Winterwetter zurückzuführen. Am Sonntag wurden 108 Verkehrsunfälle gezählt, darunter 57 witterungsbedingte.

Auch Fußgänger hatten unter der Schnee- und Eisglätte zu leiden. Wie die Feuerwehr berichtete, mussten die Rettungsdienste unter anderem auch gestürzte Menschen ins Krankenhaus bringen. Das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus berichtete, dass durch das Winterwetter mehr Patienten als sonst in der Notaufnahme behandelt würden. Es gehe vor allem um Stürze, Knochenbrüche und Verkehrsunfälle.

© dpa-infocom, dpa:210208-99-347687/6

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