Rostock (dpa/mv) - Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (Lallf) in Rostock hat in diesem Jahr in 54 Fällen Modeschmuck und andere nickelhaltige Gegenstände getestet. „In zwei Proben - also knapp 4 Prozent - überschritten die Nickelabgaben die maximal erlaubten Mengen“, sagte Abteilungsleiterin Cornelia Trapp. Das waren ein Uhrenarmband und ein Piercingstecker. Insgesamt seien 23 Modeschmuckstücke, 14 Uhrenarmbänder, sieben Jeansknöpfe aus Metall und zehn Piercingteile aus dem Einzelhandel im norddeutschen Raum geprüft worden.
Dabei wird laut Lallf die Menge Nickel gemessen, die aus einem metallenen Gegenstand bei simuliertem Körperkontakt abgegeben wird. Das Allergen, ein Nickelion, kann durch Schweiß aus nickelhaltigen Materialien herausgelöst werden und dann eine Körperreaktion hervorrufen.
Obwohl bundesweit bei den Untersuchungsämter die Beanstandungsraten bei Nickel gesunken sind, weisen dermatologische Publikationen darauf hin, dass die Anzahl der Patienten mit Nickelallergie durch Piercingschmuck zunimmt. Mit den Kontrollen müssten die Hersteller dazu gebracht werden, alle gesetzlichen Anforderungen einzuhalten, sagte Trapp. So seien 11 der 54 Proben wegen fehlender oder nicht eindeutiger Angaben zum Nickelgehalt beanstandet worden.
In Europa sind im Schnitt zwischen 8,6 und 19,2 Prozent der Bevölkerung Nickel-Allergiker, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.