Touristik:Rhodos-Brände kosten Tui 25 Millionen Euro

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Wegen der Waldbrände auf Rhodos musste der Reisekonzern Tui zahlreiche Kunden früher als geplant nach Hause fliegen. (Foto: THOMAS KIENZLE/AFP)

Die Waldbrände auf der griechischen Urlaubsinsel haben beim Reisekonzern hohe Kosten verursacht - und intern zum Nachdenken angeregt. Trotzdem: Die Geschäfte laufen gut.

Die Waldbrände auf Rhodos sind für den weltweit größten Reiseveranstalter teuer gewesen. Dörfer und Hotels mussten evakuiert und zahlreiche Reisende früher nach Hause gebracht werden. Tui bezifferte die dadurch entstandenen Kosten für den Konzern auf 25 Millionen Euro. Sie ergeben sich aus dem entgangenen Geschäft, Kundenentschädigungen und Rückführungsflügen. Nach dieser Erfahrung prüfe Tui auch, den Kunden Versicherungen für Reiseziele anzubieten, die von klimawandelbedingten Ereignissen wie Waldbränden betroffen sein könnten, sagte Konzernchef Sebastian Ebel.

Wegen des Klimawandels mit Hitzewellen und Waldbränden erwägt der Reisekonzern Änderungen bei seinem Urlaubsangebot. "Wir werden bis Mitte November nach Griechenland reisen und ich habe tatsächlich meine Kollegen gefragt, ob wir es vielleicht bis Ende des Jahres oder nach Weihnachten tun sollten", sagte der Tui-Chef am Mittwoch. Zudem könnten verstärkt nordische Länder als Reiseziele angeboten werden, also Länder in kühleren Klimazonen. "Das gibt uns mehr Wachstumschancen."

Für dieses Jahr rechnet Ebel trotz extremer Hitze und Waldbränden weiter mit einem starken Reisesommer. Das Mittelmeer bleibe das am stärksten gefragte Ziel für den Sommerurlaub, sagte der Vorstandschef bei der Vorlage der Bilanz für das abgelaufene Quartal am Mittwoch. Derzeit lägen die Sommerbuchungen sechs Prozent höher als vor einem Jahr. Dabei gäben die Kunden im Schnitt sieben Prozent mehr für ihre Reisen aus. Mit bislang 12,5 Millionen Kunden lägen die Buchungen bei 95 Prozent des Niveaus aus dem Sommer 2019 vor der Pandemie. Die Waldbrände in Südeuropa hätten die Entwicklung nur kurz etwas gedämpft. "Wir hatten und haben einen kontinuierlich guten Buchungseingang", sagte Ebel. Das gelte auch für den kommenden Winter.

© SZ/reuters/dpa/sosa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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